MOTOR-EXCLUSIVE

Frank Wald (vm) - 2. Juli 2014, 16:59 Uhr NEWS

VDA fordert neue Impulse für Elektromobilität

Deutschland hinkt auf dem Weg zum Leitmarkt für Elektromobilität im internationalen Vergleich hinterher.

Deutschland hinkt auf dem Weg zum Leitmarkt für Elektromobilität im internationalen Vergleich hinterher. So sieht es der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. Zwar gehörten die deutschen Autohersteller inzwischen zu den führenden Produzenten von Elektromodellen. Nun aber "sollte die Bundesregierung schnell und entschlossen auch auf der Beschaffungsseite Impulse setzen". Zwar gehörten die deutschen Autohersteller inzwischen zu den führenden Produzenten von Elektromodellen. Doch nun solle die Bundesregierung schnell und entschlossen auch auf der Beschaffungsseite Impulse setzen, fordert der oberste Fürsprecher der deutschen Automobilindustrie.

Die jüngsten KBA-Zahlen zur Halbzeit des Autojahres 2014 sprechen eine deutliche Sprache. Zwar erfuhren die Elektroautos mit 75,3 Prozent Zuwachs in den ersten sechs Monaten die deutlichste Steigerung, neu zugelassen wurden allerdings im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (Benzin: 50,4 Prozent, Diesel: 48,0 Prozent) gerade mal 0,3 Prozent. In absoluten Zahlen heißt das: Zu den 12 156 Elektrofahrzeugen, die das KBA bis Anfang des Jahres in der Republik gezählt hatte, kamen von Januar bis Ende Juni 2389 Elektrofahrzeuge noch einmal neu hinzu. Es gibt also noch viel Luft nach oben zu der von der Bundesregierung bis 2020 avisierten Million Elektroautos.

Dennoch ist VDA-Präsident Wissmann davon überzeugt, dass sich die Elektromobilität durchsetzen wird. Und dabei stehe die deutsche Automobilindustrie unter den Anbieternationen für Elektroautos auf der Pole Position. Allein bis Ende des Jahres bringen deutsche Hersteller 16 neue Serienmodelle mit Elektroantrieb auf den Markt. Dazu komme eine innovative Zuliefererindustrie, wie etwa Bosch, Continental oder ZF Friedrichshafen. Dennoch: Als neues Technologiefeld sei die Elektromobilität international besonders hart umkämpft.

Die Bundesregierung müsse nun die richtigen Rahmenbedingungen setzen. Etwa ein Elektromobilitäts-Gesetz, das für eine eindeutige Kennzeichnung von Elektrofahrzeugen (Batterie, Plug-In, Range-Extender) sorge und bundesweite Sonderrechte für Elektrofahrzeuge, zum Beispiel die Öffnung von Busspuren oder bevorzugte Parkräume, einführe sowie ein größeres und dichteres Ladesäulennetz. Um den Absatz anzukurbeln, rät der Verbandspräsident, besonders den Firmenwagenmarkt in den Blick zu nehmen, etwa durch eine Verbesserung der Abschreibungsbedingungen für Elektroautos. Dazu sollten außerdem Bund, Länder und Kommunen bei der Erneuerung ihrer Fuhrparks mit gutem Beispiel vorangehen.

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