MOTOR-EXCLUSIVE

Ralf Loweg (vm) - 1. September 2014, 16:52 Uhr NEWS

Experten-Meinung: E-Autos sind umweltschädlich

Der Umwelt-Mythos des Elektroautos gerät ins Wanken.

Der Umwelt-Mythos des Elektroautos gerät ins Wanken. Friedrich Schmidt-Bleek, einst Mitbegründer des Wuppertal-Instituts, spricht jetzt in seinem Buch von einer "Grünen Lüge". Er hält die E-Autos und Hybridantriebe auf gewisse Art sogar für umweltschädlich. Wie meint er das denn? "Zwei Motoren plus Batterie in einem Auto bedeuten grob eine Verdopplung der Menge an Material je gefahrenen Kilometer gegenüber einem Benziner. Was soll daran ökologisch sein?", so die ungewöhnliche Begründung des Experten in der Wirtschaftswoche.

Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie, sieht das ähnlich. Er hält das Konzept der Bundesregierung für die Elektromobilität für verfehlt. Es helfe der Umwelt in Deutschland keinen Schritt weiter, "50 Millionen Fahrzeuge auf unseren Straßen mit Verbrennungsmotor gegen Elektromobile auszutauschen". Stattdessen fordert er, neue Verkehrskonzepte vor allem für die Städte. Und was schwebt ihm da vor? Die Zahl der Autos soll laut Uwe Schneidewind drastisch sinken, dafür soll die Nutzung von Fahrrädern, Bussen und U-Bahnen massiv gefördert werden: "Nur die verbleibenden Autos fahren elektrisch."

Auch Car-Sharing-Konzepte bringen nach dem Urteil von Schneidewind kaum ökologische Vorteile: "Zwar schaffen Einzelne ihren Wagen ab, dafür nutzen zum Beispiel bei schlechtem Wetter auf einmal Menschen das Auto, die vorher mit Rad und Bus unterwegs waren." Daher gäbe es einen Stillstand in der Umweltpolitik. "Alle Umweltindikatoren verschlechtern sich", behauptet Uwe Schneidewind. So sei der CO2-Gehalt der Atmosphäre gegenüber 1990 um 50 Prozent gestiegen.

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