MOTOR-EXCLUSIVE

Ralf Loweg (vm) - 18. Mai 2015, 10:44 Uhr NEWS

Klimaschutz: Autobauer treten auf die Kostenbremse

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Der Klimaschutz kommt der Automobilindustrie teuer zu stehen. Deshalb warnen die Autobauer vor einer weiteren Senkung der europäischen Grenzwerte für die CO2-Emission. "Aus technischer Sicht sind sehr niedrige Grenzwerte machbar, aber man muss sich dabei auch die Frage der Wirtschaftlichkeit und der Kundenakzeptanz stellen", sagt Opel-Chefentwickler Charlie Klein der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Flottengrenzwerte deutlich unter den ab 2020 geltenden 95 Gramm CO2 pro Kilometer sind nach Meinung der Experten nur mit einem hohen Anteil an Elektrifizierung erreichbar. Das würde laut Charlie Klein nach heutigen Maßstäben allerdings auch deutlich höhere Kosten bedeuten. Mit ihren technischen Innovationen müssten ganz oder teilweise elektrisch angetriebene Fahrzeuge auch immer handfeste Vorteile für die Kunden bieten: "E-Autos sind für uns Ingenieure eine Herausforderung in Sachen Kosten und in Sachen Batterie-Reichweite, da müssen wir noch viel technische Arbeit investieren, um diese beiden Punkte entscheidend zu verbessern."

In der Debatte um künftige CO2-Grenzwerte plädiert Klein für eine "Zwei-Säulen-Strategie": Neben der bisherigen ersten Säule, den Grenzwerten für Neuwagen, sollte ein zweiter Eckpfeiler eingezogen werden: "Wir brauchen eine nachhaltige Lösung, und deshalb favorisieren wir die zusätzliche Aufnahme von Transportkraftstoffkosten in den EU-Emissionshandel nach 2020", so das Opel-Vorstandsmitglied. Der Zertifikatehandel würde sich auch für die Automobilindustrie eignen. Er würde demnach dafür sorgen, dass die Verantwortung bei denen liegt, die CO2 erzeugen. "Es wäre ein einfacher und effektiver Mechanismus", begründete Charlie Klein die Initiative.

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Ralf Loweg (vm) am 18.05.2015, 10:44 Uhr veröffentlicht.