MOTOR-EXCLUSIVE

Wolfgang Peters - 29. Juni 2016, 10:49 Uhr SERVICE

Kühler Kopf bewahrt vor Hitzestress

Jetzt ziehen die Hundstage des Hochsommers herauf. Und diese Hundstage sind im Straßenverkehr die Zeiten für Streit, Stress und Transpiration. Wegen der hohen Temperaturen bauen sich draußen auf der Straße und drinnen im Auto gefährliche Aggressionen auf.


Jetzt ziehen die Hundstage des Hochsommers herauf. Und diese Hundstage sind im Straßenverkehr die Zeiten für Streit, Stress und Transpiration. Wegen der hohen Temperaturen bauen sich draußen auf der Straße und drinnen im Auto gefährliche Aggressionen auf. Es wird risikoreicher gefahren, alle werden nervöser und die zur oberflächlichen Abkühlung mit offenen Fenstern eingesetzte Zugluft sorgt für tränende Augen und steife Nacken. Zudem zerstört sie Frisuren. Doch Abhilfe schaffen Klimaanlagen im Auto. Allerdings sind die gefragten Kühlfunktionen bei unsachgemäßer Bedienung nicht frei von Nachteilen.

Alle handelsüblichen Klimaanlagen in Autos versuchen über gekühlte Luft die Innenraum-Temperatur zu regeln. Das geht nur über die Lüftung, und das Gebläse bringt in höheren Stufen tüchtig Wind über die Ausström-Öffnungen in die Passagierkabine. Manche Personen reagieren darauf mit Erkältungsanzeichen und mit Reizung der Augen oder der äußeren Atemwege. Deshalb sollte versucht werden, die Luftströme eher indirekt, also ohne permanente frontale Anströmung von Körperpartien, in den Innenraum zu dirigieren.

Es werden zwei Funktionsformen der Anlagen unterschieden: Manuelle und automatisch regelnde Systeme. Im ersteren Fall wird durch den Fahrer über mehrere Stufen per Drehschalter eine Temperatur vorgegeben. Erweist sich diese während der Fahrt als ungeeignet, dann muss mit dem Schalter nachgeregelt werden. Im ungünstigen Fall mehrmals, und das kann zur Ablenkung des Fahrers führen. Diese manuell geregelten Systeme sind in den meisten Modellversionen ab der kompakten Mittelklasse auf dem deutschen Markt serienmäßig. Sie arbeiten häufig in Verbindung mit einer Umluftschaltung und bieten Partikel- und Pollenfilter. Sie werden etwa wie im Opel Astra serienmäßig geliefert, sind in vielen Fällen ausreichend und machen Hitzeperioden erträglicher. Manche Serien-Systeme beschränken sich darauf, nur für die Vordersitze kühlere Luft zu liefern. Deshalb sollte vor dem Kauf geklärt werden, ob auch für die Passagiere in der zweiten Reihe über Ausströmer gekühlte Luft angeliefert wird.

Komfortabler und genauer arbeiten automatische Klimaanlagen. Sie gehen mit Sensoren ans Werk und regeln die erforderliche Kälteleistung automatisch so, dass die vorgegebene Temperatur mit einer gewissen Toleranz eingehalten wird. Aufwendige Systeme reagieren auf erhöhte Sonneneinstrahlung mit gezielter Kühlung und automatischer Wahl bestimmter Austrittsöffnungen. Dieser höhere, aber lohnende Aufwand wird in den meisten populären Fahrzeugmodellen erst gegen Aufpreis betrieben. Jedoch immer häufiger zu erträglichen Tarifen.

So weist zum Beispiel die Klimatisierungsautomatik im neuen Opel Astra die sogenannte "Zwei-Zonen"-Technik auf, und erlaubt damit eine getrennte Temperaturregelung für Fahrer und Beifahrer. Außerdem werden eine manuelle Umluftschaltung, ein Partikel-/Aktivkohlefilter, eine automatisch gesteuerte Luftverteilung und Sensoren für Sonnenstand und Feuchtigkeit in die Temperaturregelung eingebunden. Im Komfort-Paket für den Astra Edition kommt diese Zwei-Zonen-Klimatisierungsautomatik für 890 Euro, neben etlichen weiteren Extras, wie zum Beispiel Frontkamera oder Spurhalte-Assistent und Sitzheizung vorne. Das Studium der Sonderausstattungen lohnt sich in jedem Fall, die Klimaautomatik entpuppt sich laut Expertenmeinung als hochwertiges Ausstattungs-Detail.

Zu ihren Vorteilen zählt auch der im Vergleich zur manuellen Anlage geringere Kraftstoffverbrauch. Denn die Klimatechnik wird auch im Auto nicht für lau geliefert. Und die automatische Anlage liefert Kälte nur dann, wenn Bedarf erkannt wird. Dagegen kühlt das manuelle System permanent, wenn der Fahrer nicht eingreift. Der Automotor sorgt für den Betrieb der einzelnen Bauteile, wie zum Beispiel den Kompressor, und die Antriebskraft muss der Verbrenner durch Benzin- oder Dieselverbrauch aufbringen.

Fachleute rechnen dabei mit Stundenverbrauchswerten, etwa einen halben Liter kann in sechzig Minuten der Betrieb einer Klimaanlage kosten. Dieser Wert schwankt sehr stark und ist von der Wahltemperatur, der Fahrweise und den äußeren Bedingungen beeinflusst. Viele Autofahrer wählen eine zu niedrige Innenraumtemperatur und eine zu hohe Gebläsestufe. Deshalb: Bei Fahrtantritt sollten zum besseren Luftaustausch kurz die Fenster geöffnet und dann wieder komplett geschlossen werden.

Als Allround-Temperatur haben sich 20,5 bis 22 Grad bewährt. Geraten wird zu einer, um fünf bis sieben Grad niedrigeren Temperatur, im Vergleich zur Außenwärme. Diese Zone sollte auch bei starker Sonneneinstrahlung nicht verlassen werden, für empfindliche Naturen empfiehlt sich das Tragen einer dünnen Wollweste im Fahrzeug. Und natürlich wird das Schiebedach während der Fahrt ebenso geschlossen gehalten wie die Seitenfenster.

Der kühle Kopf allein sorgt noch nicht für den kompletten Wellness-Faktor im Opel Astra. Denn die Tüftler mit dem Blitz-Markenzeichen haben sich zum Beispiel den AirWellness-Duftzerstäuber und Wellness-Sitze mit Ventilation und Massagefunktion einfallen lassen. Für 130 Euro kommt der Duftzerstäuber mitsamt Adapter und sorgt für die sensible Belebung der olfaktorischen Sinne. Zum Beispiel mit Balancing Green Tea oder Energizing Dark Wood. Dann werden auch die gemeinen Hundstage in Verbindung mit Klimaautomatik zur genussvollen Reisezeit.

Wolfgang Peters

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Wolfgang Peters am 29.06.2016, 10:49 Uhr veröffentlicht.