MOTOR-EXCLUSIVE

Michael Kirchberger - 7. Dezember 2016, 14:55 Uhr SERVICE

Erst kratzen, dann starten - winterliche Autosünden

Erst starten dann kratzen? Dieses vermeintlich bequeme Verfahren wenden viele Laternenparker an, wenn frostige Temperaturen die Scheiben ihres Autos vereist haben. Dabei gehört es jedoch zu den lästigen Sünden winterlichen Autofahrens.

Erst starten dann kratzen? Dieses vermeintlich bequeme Verfahren wenden viele Laternenparker an, wenn frostige Temperaturen die Scheiben ihres Autos vereist haben. Dabei gehört es zu den lästigsten Sünden winterlichen Autofahrens.

Umgekehrt ist die Reihenfolge besser, denn nur wenige wissen, dass ein kalter Motor einen um bis zu zehnfach höheren Benzinverbrauch hat. "Besonders wenn der Motor kalt ist, ist der Benzinbedarf hochgerechnet mit bis zu 40 Litern pro 100 Kilometern besonders hoch und der Schadstoffausstoß ebenso", sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Denn der Katalysator ist dann noch weit unter seiner Betriebstemperatur und damit wirkungslos, das kältestarre Öl erschwert den Motorlauf außerdem. Erst nach ungefähr vier Kilometer ist der Motor warm gefahren, dann erst erreicht er seine normale Leistung und einen normalen Verbrauch.

Achtung auch bei Kurzstrecken: Wer seinen Wagen fünf Tage hintereinander nur morgens und abends weniger als zwei Kilometer fährt, riskiert ein Verrußen und sogar Beschädigungen der Maschine.

Schindluder treiben manche Autofahrer auch mit der Heckscheiben- und der Sitzheizung. Moderne Automobile schalten beide nach einer gewissen Zeit ab, denn sie führen zu einem Mehrverbrauch von bis zu einem Liter in der Stunde. Die Sitzheizung bringt keinen zusätzlichen Nutzen, wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat und die Klimatisierung genügend Wärme abgibt. Und die Heckscheibenheizung sollte wirklich nur dann eingeschaltet werden, wenn das Glas beschlagen ist.

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Michael Kirchberger am 07.12.2016, 14:55 Uhr veröffentlicht.