MOTOR-EXCLUSIVE

Ralf Loweg - 25. Juli 2017, 15:07 Uhr SERVICE

Das wachsame Auge des Autos

Egal, ob beim Einparken, beim Abbiegen oder auf der Autobahn: Kameras spielen für Autofahrer eine immer größere Rolle im täglichen Straßenverkehr. Und bei der Sensorik für automatisiertes Fahren geht ohne das wachsame Auge kaum etwas. Genau da setzt der Technologiekonzern Continental jetzt mit seiner neuen Kamera-Plattform ''MFC 500'' an.

Egal, ob beim Einparken, beim Abbiegen oder auf der Autobahn: Kameras spielen für Autofahrer eine immer größere Rolle im täglichen Straßenverkehr. Und bei der Sensorik für automatisiertes Fahren geht ohne das wachsame Auge kaum etwas. Genau da setzt der Technologie-Konzern Continental jetzt mit seiner neuen Kamera-Plattform "MFC 500" (Multi Function Camera) an. Autobauer können bei diesem System laut Hersteller aus einem einzigen Baukasten maßgeschneiderte Kamera-Lösungen umsetzen.

Continental verspricht bei der neuen Kamera-Generation eine hohe Bildauflösung, die nun von einem bis zu acht Megapixel reicht, sowie die exzellenten Nachtsichteigenschaften. Ferner wurde der Öffnungswinkel deutlich auf bis zu 125 Grad erhöht, um querende Objekte im Straßenverkehr früher zu erkennen. "Die entscheidenden Merkmale der MFC 500 sind Modularität, Skalierbarkeit und Vernetzung", sagt Karl Haupt, bei Continental Leiter des Geschäftsbereichs Fahrer-Assistenzsysteme. Der modulare Baukasten besteht aus der MFC 500 Kamera, verschiedenen Satellitenkameras sowie einem Zentralrechner für assistiertes oder automatisiertes Fahren, die sich je nach Kundenwunsch kombinieren lassen, erklärt der Experte.

Die Anwendungen und Aufgaben von Kameras in Fahrzeugen werden immer vielfältiger, das gilt ganz besonders für das automatisierte Fahren. Die Palette reicht inzwischen von nach vorne schauenden Kameras über Surround View-Kameras mit Weitwinkel-Objektiven bis zu Kameras für den Spiegelersatz und die Rückfahrunterstützung. "Der Einsatz von Multi-Kamera-Systemen und 360-Grad-Umfelderkennung ist essentiell für die Realisierung des automatisierten Fahrens", erläutert Dr. Sascha Semmler, Leiter Programm-Management Kamera des Geschäftsbereichs Fahrer-Assistenzsysteme bei Continental.

Auch die Anforderungen auf dem Gebiet der Umfelderkennung steigen stetig: Diese reichen von einfacher Objekterkennung für das Parken über die gemeinsame Verarbeitung von Surround-View-Kamera-Bildern bis hin zum Beherrschen komplexer Situationen im Straßenverkehr, wie zum Beispiel von Kreuzungssituationen mit sich näherndem Querverkehr. "Es geht darum, ein vollständiges Szenenverständnis zu entwickeln, mithilfe dessen wir Vorhersagen über die Zukunft treffen und entsprechend reagieren können", sagt Dr. Thomas Brohm, Entwicklungsleiter Sensorik des Geschäftsbereichs Fahrer-Assistenzsysteme.

Dazu kommen bei der MFC 500 neben den klassischen Computer-Vision-Verfahren sogenannte "neuronale Netze" zum Einsatz, die sich entsprechend der zur Verfügung stehenden Hardware skalieren lassen. Doch was sind neuronale Netze? Diese bestehen aus mathematischen Einheiten, die lernfähig sind und komplexe Funktionen verarbeiten sowie ausführen können, erklären die Continental-Experten.

Zudem kann die Kamera dazu beitragen, dass Straßeninformationen und Landmarken an die Cloud übertragen und von dort empfangen werden, um das Fahrzeug zu lokalisieren und vorausschauendes Fahren zu ermöglichen. "Ein weiterer Vorteil der Vernetzung liegt darin, die Software und somit auch die Funktionen immer auf dem aktuellsten Stand zu halten, hier mittels Over-The-Air-Updates", sagt Dr. Sascha Semmler. "Damit ist unsere neueste Kamera-Generation noch zukunftssicherer aufgestellt."

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Ralf Loweg am 25.07.2017, 15:07 Uhr veröffentlicht.