MOTOR-EXCLUSIVE

Marcel Sommer - 25. Oktober 2017, 09:42 Uhr SPECIALS

Land Rover Experience-Tour: Kein Tag wie der andere

Wer mit Dag Rogge und seinem Land Rover Experience-Team auf Tour geht, wird nachher die Welt mit anderen Augen sehen. Denn die bis ins kleinste Detail geplanten und dank eines eigenen Ärzte- und Technikerteams auf nahezu jedes Hindernis vorbereiteten Reisen führen die solvente Kundschaft in Ecken und Winkel dieses Planeten, die zuvor von nur wenigen Menschen besucht werden durften.

Wer mit Dag Rogge und seinem Land Rover Experience-Team auf Tour geht, wird nachher die Welt mit anderen Augen sehen. Denn die bis ins kleinste Detail geplanten und dank eines eigenen Ärzte- und Technikerteams auf nahezu jedes Hindernis vorbereiteten Reisen führen die solvente Kundschaft in Ecken und Winkel dieses Planeten, die zuvor von nur wenigen Menschen besucht werden durften. Na gut, die Grünflächen der Ruinenstadt Machu Picchu im Herzen des Andenstaates Peru haben schon die einen oder anderen Touristen platt getreten. Doch zählt bei dem sympathischen Dag Rogge vor allem der Weg und nicht nur das Ziel. Nicht ohne Grund werden die Teilnehmer solch einer Experience stundenlang in den neuesten Fahrzeugmodellen der Marke Land Rover durchgeschüttelt. Einer Marke, die für solch eine Tour - beziehungsweise ab und an auch Tortur - perfekt zu sein scheint. Und sollte es aufgrund selbst- oder auch fremdverschuldeter Fahrereignisse einmal zu Problemen am Vehikel kommen, stehen Technik-Asse wie Thorsten Adami parat, die auch in menschenunfreundlichen Höhen jenseits der 4.500 Meter ihre körperlichen Grenzen ausreizen, um den Konvoi am Laufen zu halten.

Schon nach den ersten Minuten auf peruanischem Boden und auch später an Bord der heimischen Luftfahrtgesellschaft Peruvian wird eines deutlich: Hier ticken die Uhren etwas anders - und damit sind nicht die sieben Stunden Zeitunterschied gemeint, die jeden Touristen aus Mittel-Europa heimsuchen. Es geht gemütlicher, ja fast schon träge zur Sache. Da wundert es schon ein wenig, dass die städtischen Straßen Perus zwar einigermaßen in Schuss sind, doch dafür gefühlt alle 500 Meter mit gewaltigen Erhöhungen zur Temporeduzierung aufwarten, die unsere hiesigen Sportwagen und Möchtegern-Proll-Mobile völlig zum Erliegen bringen würden. Einem Land Rover Discovery-Fahrer gewinnen sie lediglich ein müdes Lächeln, dem Kühlschrank im Kofferraum allerdings einen ordentlichen Satz ab.

Nach wenigen Metern Fahrt ist der eben noch so fröhlich dreinschauende Landy-Fahrer ein wenig in seiner Stimmung getrübt. Denn was in Peru so alles am Straßenrand liegt, damit würden hierzulande Müllverbrennungsanlagen überfordert. Gleichzeitig drängt sich der Gedanke auf, dass im Falle einer Zeitmaschinen-Entdeckung als erster der Erfinder des Plastiks von seinem Vorhaben abgehalten werden sollte. Es scheint in Peru nur zwei Alternativen zu geben: Die Plastikflasche auf den Boden zu werfen und ihr ein halbes Jahrtausend beim Verrotten zuzuschauen oder sie aufzusammeln und gemeinsam mit Autoreifen und allem möglichen Müll zu verbrennen. So unverträglich Höhen von über 3.000 und erst recht von über 4.500 Meter für das Wohlbefinden von Touristen sind, so erträglicher sind sie jedoch für ihre Augen. Denn hier oben wird wenigstens nicht nur der Sauerstoffanteil in der Luft geringer, sondern auch der Müll.

Dass der Weg zu den Lamas und Alpakas vom Strand des Pazifischen Ozeans weitestgehend nicht über asphaltierte Straßen führt, muss klar sein. Dag Rogge wäre nicht der Chef der Expedition, wenn dies anders wäre. Und so führt der Besitzer des ältesten in Deutschland zugelassenen Land Rover Series I, Baujahr 1949, seine Kunden durch haushohe Dünen an versteinerten Walskeletten und an steilen, von Seelöwen und Truthahngeiern bevölkerten Felsen vorbei. Das mithilfe von Funkgeräten stets untereinander verbundene Team weißt dabei regelmäßig auf Unwägbarkeiten, Hindernisse oder auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit am Straßenrand hin. Und davon gibt es in Peru jede Menge. Ob Schlangen oder Vogelspinnen - die Auswahl an Flora und Fauna begrenzt sich in den Anden nicht nur auf Lamas, Steine und den Condor. Letzterer, der in dem weltbekannten Panflöten-Lied "El condor pasa" zu Ruhm und Ehren gekommen ist, wird allerdings seltener gesehen als die hierzulande ebenfalls bekannten Meerschweinchen namens Cuy. In freier Wildbahn sind diese zwar auch nicht erblicken, dafür jedoch in nahezu jedem Restaurant. Denn in Peru werden Cuy als Nutztiere gehalten, geschlachtet und gegessen.

Doch sind es bei einer Land Rover Experience nicht nur die kulinarischen Besonderheiten und auch nicht immer nur die landschaftlichen Höhepunkte, die es Chef-Dag, Techniker-Thorsten oder auch seinen sympathischen Instruktoren wie Marvin Verheyden am Ende einer Reise erlauben, in die überglücklichen Gesichter ihrer Kunden zu schauen. Es sind vor allem - und das ist ausschließlich der speziellen Routenführung abseits der üblichen Touristenpfade zu verdanken - die zahllosen Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung, die solch eine Reise unvergesslich machen. Sei es der Grundschul- und zugleich auch Kindergarten-Direktor, der sich wie auch seine Schützlinge in seinen besten Anzug geworfen hat und voller Stolz die in Deutschland durch jede Gesundheitsprüfung fallende Küche zeigt. Sei es der Fußballtrainer, der Werbung für sein gerade einmal elf Männlein starkes Team macht, oder die Bäuerin, die mit ihrem harten Griff die letzten Spritzer Milch aus dem Kuheuter presst. Die Liste der netten, einmaligen Begegnungen auf solch einer Land Rover Experience-Reise ist endlos. Und so schwingt am Ende der Reise schon ein wenig Wehmut mit, wenn die komplett undeutliche, wahrscheinlich ins Englische übersetzte Erlaubnis der Peruvian-Stewardess zum Öffnen der Gurte durch das Flugzeug hallt. Danke Dag.

Marcel Sommer / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie SPECIALS wurde von Marcel Sommer am 25.10.2017, 09:42 Uhr veröffentlicht.