MOTOR-EXCLUSIVE

Rudolf Huber - 15. November 2017, 09:28 Uhr NEWS

Mobility Talks: PSA weitet Mobilitäts-Angebot aus

PSA-Chef Carlos Tavares gilt als knallharter Sanierer. Doch bei den 'Mobility Talks' seines Unternehmens in Paris erweist sich der Manager jetzt als leidenschaftlicher Kämpfer für die Freiheit auf individuelle, bezahlbare Mobilität. Das Unternehmen bündelt deshalb eine ganze Reihe von Aktivitäten jenseits von Autoherstellung und -verkauf. Tavares' Ziel: PSA soll gleichzeitig innovativer Hersteller und bevorzugter Mobilitätsanbieter sein.


PSA-Chef Carlos Tavares gilt als knallharter Sanierer. Doch bei den "Mobility Talks" seines Unternehmens in Paris erweist sich der Manager jetzt als leidenschaftlicher Kämpfer für die Freiheit auf individuelle, bezahlbare Mobilität. Das Unternehmen bündelt deshalb eine ganze Reihe von Aktivitäten jenseits von Autoherstellung und -verkauf. Tavares' Ziel: PSA soll gleichzeitig innovativer Hersteller und bevorzugter Mobilitätsanbieter sein.

Die Franzosen und ihre internationalen Dependancen haben dazu eine ganze Reihe von Tochterfirmen aufgelegt und Kooperationen abgeschlossen, die sich von der Finanzierung bis zum Gebrauchtverkauf um alle Anliegen der Autofahrer kümmern. So gibt es seit Kurzem die Möglichkeit, ein Auto zuhause zu konfigurieren und dann komplett online zu bestellen - die Nachfrage ist vom Start weg groß. Eine Mixtur aus Händlerbetrieb und Onlinehandel ist der "Experience Store" in Paris, in dem alle Konzernmarken - Peugeot, Citroen und DS virtuell konfiguriert, finanziert, real probegefahren und bestellt werden können. Zehn solche Angebote sollen demnächst in europäischen Metropolen entstehen.

Der Markt für Gebrauchte ist riesig - weltweit liegt das Volumen bei 150 Millionen Autos pro Jahr. Mit eigenen Töchtern und mit Kooperationspartnern will PSA an diesem Geschäft teilhaben und bietet auf seinen Websites oder über aramisauto.com und carventura.com die Möglichkeit, Fahrzeuge aller Marken zu kaufen oder zu verkaufen. Abgesichert werden die Transaktionen durch PSA.

Auch das Geschäft mit Ersatzteilen und Reparaturen wird zunehmend digital - bis hin zum Endkunden. Die französische Marke kooperiert auf diesem Gebiet mit MisterAuto.com und dem Start-up Autobutler, das mittlerweile auch in Deutschland vertreten ist. Zusätzlich sollen die mehr als 3.000 Mitglieder des "Euro Repar Service" - günstige Service- und Reparaturangebote machen.

Den aktuell optimalen Transportmodus auf einen Blick soll die Free2Move-App liefern, die in Deutschland Anfang des Jahres gestartet ist. Die Besonderheit: Rund 20 verschiedene Mobilitäts-Anbieter sind europaweit über eine einheitliche Oberfläche eingebunden. Dort können Nutzer sämtliche verfügbaren Fahrzeuge in der Nähe - Autos, Motorroller und Fahrräder - finden und buchen. Angezeigt werden Preise, Standorte und Eigenschaften wie Marke, Anzahl der Sitzplätze und Antriebs-Technik. In absehbarer Zeit soll auch der öffentliche Personennahverkehr integriert werden. Seit Kurzem ist die App auch im amerikanischen Seattle in Aktion.

Für Gewerbekunden hält PSA die Angebote Free2Move Lease, Free2Move Connect Fleet und Free2Move Fleet Sharing bereit, die durch den Einsatz von Connected-Car-Lösungen den Flottenbetrieb ihren Kunden so einfach und preiswert wie möglich machen wollen. Zum Beispiel durch Sharing-Lösungen, um Fahrzeuge möglichst gut auszulasten. Zur reibungslosen Umsetzung der aktuellen und künftigen Digitalangebote holte sich Carlos Tavares jetzt die Firma Huawei als Partner ins Boot. Zusammen wird die Connected Vehicle Modular Platform (CVMP) entwickelt. Sie soll dafür sorgen, dass alle Interaktionen zwischen Auto und Cloud sicher abgewickelt werden können.

Rudolf Huber / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Rudolf Huber am 15.11.2017, 09:28 Uhr veröffentlicht.