MOTOR-EXCLUSIVE

Mirko Stepan - 14. Mai 2018, 13:15 Uhr AUTOMOBIL

Liebe ist ... Porsche und die Grüne Hölle

Porsche und die Nordschleife - das ist Liebe auf den ersten Blick. Beim Langstreckenklassiker, dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, ist Porsche die Marke mit den meisten Startern. Und auch der Sieg gehört 2018 einem Renner aus Zuffenhausen.


Porsche und die Nordschleife - das ist Liebe auf den ersten Blick. Beim Langstreckenklassiker, dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, ist Porsche die Marke mit den meisten Startern. Und auch der Sieg gehört 2018 einem Renner aus Zuffenhausen.

Als Frédéric Makowiecki vom Team Manthey-Racing nach 135 Runden als Erster die Ziellinie des legendären Eifel-Kurses passierte, ist der zwölfte Sieg für einen Porsche beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring perfekt. Das erste Mal gelingt dies 1976. "Das war ein echtes Jahrhundert-Rennen, von den Umständen her einfach unbeschreiblich. Mit dem Regen, der Rot-Phase und diesem unglaublichen Endspurt", sagt Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge bei Porsche. Das gäbe es bei keinem anderen Langstreckenrennen der Welt, dass zwei Fahrer eineinhalb Stunden lang gegeneinander sprinten.

In der Tat erleben die mehr als 200.000 Zuschauer ein wahres Herzschlagfinale: Denn das Rennen wird 1:10 Stunden vor Schluss nach einer zweistündigen Nebelunterbrechung neu gestartet - und der Manthey-Porsche (Startnummer 912) kann kurz danach die Führung vom Spitzenreiter, dem Mercedes-AMG Team Black Falcon mit der Startnummer 4, übernehmen, und gibt diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Der Sieg ist jedoch nicht nur für Porsche von Bedeutung, sondern auch für das Team: Die Truppe um Teamgründer Olaf Manthey ist jetzt alleiniger Rekordhalter mit sechs Siegen.

Insgesamt sind unter den 148 gestarteten Autos beim ADAC Zurich 24h-Rennen - so der offizielle Name der Veranstaltung - 43 Porsche. Rekord! Warum setzen so viele große und kleine Teams auf die Autos aus Zuffenhausen? "Ganz einfach", sagt Christian Büllesbach, der mit seinen Teamkollegen im Porsche Cayman mit der Startnummer 144 für Adrenalin Motorsport den Sieg in der Klasse V5 einfährt: "Porsche liefert konkurrenzfähige Autos für das härteste Rennen der Welt." Da so viele unterschiedliche Fahrzeuge an den Start gehen, liefere man sich ständig harte Fights, sagt Büllesbach. Das ist der Reiz des Rennens in der Eifel. Vom Manta oder Golf bis hin zum Mercedes-AMG GT3 oder eben Porsche 911 GT3 R sind die Leistungsunterschiede enorm. Zudem treffen ambitionierte Amateure auf Profis hinterm Lenkrad, die zahlreiche Siege und Einsätze in renommierten Rennserien aufweisen, zum Beispiel der DTM.

Auch ein allseits Bekannter auf und abseits der Strecke setzt auf die deutsche Marke. Smudo, passionierter Rennfahrer und Bandmitglied der "Fantastischen Vier". "Es ist das geilste 24-Stunden-Rennen der Welt." 24 Stunden zu fahren, sei eigentlich beknackt. Vor allem mit den Lichteffekten in der Nacht, das sei unglaublich anstrengend. Dazu noch die Wetterkapriolen - doch das gehöre alles zu diesem besonderen Rennen, so Smudo: "Hier gut durchzukommen und Top 30 - das wäre ein Traum." Am Ende landet das Care-For-Climate-Team mit dem Porsche 911 GT3 Cup, der mit Bio-Leichtbauteilen ausgerüstet ist und mit Bio-Kraft- und Schmierstoffen betrieben wird, auf Rang 27. Und auf Rang 1 in der AT-Klasse, in der die Autos mit den alternativen Treibstoffen fahren.

Warum das 24-Stunden-Rennen für Autobauer eine ganz besondere Bedeutung hat, wird jedem klar, der an der Strecke unterwegs ist: Die Fans feiern ihre Lieblingsmarken, die Begeisterung für die Autos und für den Motorsport ist kaum zu bremsen. "Ein riesiges Festival", sagt Smudo. Das gibt es in der Form vielleicht nur in der Eifel und beeindruckt auch Porsche-Markenbotschafter Mark Webber: "Es gibt keine vergleichbare Strecke weltweit, auf der ein Langstreckenrennen ausgetragen wird. Nicht Le Mans und auch nicht Daytona. Dieses Rennen ist einzigartig."

Die 24 Stunden in der grünen Hölle hätten eine unglaubliche Geschichte und seien einfach ein wundervolles Event, mit all der Nähe zu den Fans, den Anforderungen an Mensch und Material und der Begeisterung, die generationenübergreifend wirklich alle packe, meint der ehemalige Formel-1-Star aus Australien: "Es ist ein absolut authentisches Autorennen." Porsche hat 2018 den Gesamtsieg geholt. Und sicher den einen oder anderen jungen und alten Fan dazugewonnen.

Mirko Stepan / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie AUTOMOBIL wurde von Mirko Stepan am 14.05.2018, 13:15 Uhr veröffentlicht.