MOTOR-EXCLUSIVE

Lars Wallerang - 17. Mai 2018, 14:40 Uhr SERVICE

Mehr Bodenhaftung für das SUV

Das SUV von heute stellt hohe Ansprüche an die Reifen. Es geht in der Praxis weniger ums Kraxeln, als um Souveränität auf dem Asphalt. Hohe Geschwindigkeiten bei hohem Gewicht fordern die Reifenhersteller heraus.


Das SUV von heute stellt hohe Ansprüche an die Reifen. Es geht in der Praxis weniger ums Kraxeln, als um Souveränität auf dem Asphalt. Hohe Geschwindigkeiten bei hohem Gewicht fordern die Reifenhersteller heraus. Hersteller Goodyear stellt die neueste Gummi-Generation für das SUV vor. Eagle F1 Asymmetric 3 SUV heißt das jüngste Sommer-Produkt aus dem Traditionshaus, das gerade 120-jähriges Bestehen feiert.

Dass ein großer Hersteller wie Goodyear sich um die bessere Bereifung von Geländelimousinen kümmert, ist kein Wunder. "Der Reifen-Markt wächst im SUV-Bereich am stärksten", sagt Eddy Geerdink, Marketing-Direktor bei Goodyear. Allein in den Jahren 2013 bis 2017 seien 64 neue SUV-Modelle auf den Markt gekommen. Für die nächsten fünf Jahre werden weitere 43 Modelle erwartet.

Auf dem Testgelände Mireval in der Nähe der südfranzösischen Stadt Montpellier zeigt Goodyear, mit welcher Bravour die technisch optimierten SUV-Reifen die vier klassischen Sommer-Herausforderungen meistern, die da sind: Trockenhandling, Nasshandling, Slalom plus Bremsen und Nassbremsen.

Natürlich wurde auch hier das Rad, beziehungsweise der Reifen nicht neu erfunden. Doch mit immer neuen Feinheiten lassen sich die Fahreigenschaften der Pneus fortlaufend verbessern. Das Hauptmerkmal des neuen Eagle F1 Asymmetric 3 SUV ist seine sogenannte "Active Braking Technology". Sie bewirkt, dass der Straßenkontakt der Reifenfläche während des Bremsvorgangs vergrößert wird. Auf diese Weise sorgt sie für verkürzte Bremswege auf sowohl trockenen, als auch nassen Straßen. Dafür gab es kürzlich noch ein schmeichelhaftes Testergebnis durch den TÜV Süd.

Ein weiteres Plus an Stabilität entsteht durch eine Technologie namens "Grip Booster": Dabei handelt es sich um eine spezielle Laufflächenmischung mit Harzen, die besonders intensiv haften. Auch sie tragen zur Verkürzung des Bremswegs bei und verbessern das Handling beim Fahren.

TÜV Süd hat genau nachgemessen und kommt zu dem Ergebnis: Verglichen mit dem nächstbesten getesteten Mitbewerber (darunter Michelin und Pirelli) führen die neuen Goodyear-Reifen zu einem 1,2 Meter kürzeren Bremsweg auf trockener und nasser Straße. Da freut sich der Hersteller: "Bremsen ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Reifens, speziell bei Nässe", betont Mike Rytokoski, Chief Marketing Officer Goodyear Europe. "Deshalb sind wir begeistert, dass der Eagle F1 Asymmetric 3 SUV einen derart signifikant kürzeren Bremsweg auf nassen und auf trockenen Straßen aufweist."

Das Ergebnis ist beeindruckend, vor allem auf nasser Fahrbahn. Beim Kratzen enger Kurven merkt man praktisch keinen Unterschied zum Handling auf trockenen Pisten. Das ist nicht nur ein gutes Zeichen für die Qualität der Reifen von Goodyear. Alle Premium-Hersteller haben technologisch zugelegt. Heutige Gummis können einfach deutlich mehr als frühere. Doch derzeit scheint Goodyear hinsichtlich SUV-Reifen auf Asphalt die Nase vorn zu haben.

Auch bei unseren Fahrten über die südfranzösische Teststrecke machte der Reifen eine gute Figur. Wir fuhren einen Range Rover Velar. Zum Vergleich stand ein Velar mit exzellenten Konkurrenz-Reifen von Michelin zur Verfügung. Bei der Vollbremsung auf nasser Fahrbahn stellte sich heraus: Bei Tempo 80 km/h hatte das mit dem Goodyear-Produkt bereifte SUV einen Bremsweg von 38 Metern. Der Velar mit Michelin-Reifen fuhr zwischen drei und vier Metern weiter.

Die Entwickler, darunter Chemiker, demonstrierten bei Workshops, wie die Alchemie der Gummimischungen funktioniert. Polymer verschiedener Art, Silica und Produkte zur sogenannten "Vulkanisierung" (Festigung) wurden neu gemischt. Auch die Schichten der Reifen wurden verändert. Man griff zu einem Garn, das sowohl aus Nylon, als auch Aramid besteht. Auch Stahl ist unter dem Gummi zum Einsatz gekommen.

Die neuen Abdecklagen im Reifenaufbau verbessern das Handling bei hohen Geschwindigkeiten, optimieren die Kurvenlage und reduzieren, in Verbindung mit optimierter Außenkontur und Profildesign, außerdem den Verschleiß. Ein weiteres Merkmal ist die UHP Cool Cushion Lage, eine Technologie, die das Handling und den Rollwiderstand verbessert, weil sich der Reifen während der Fahrt weniger erwärmt.

Lars Wallerang / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Lars Wallerang am 17.05.2018, 14:40 Uhr veröffentlicht.