MOTOR-EXCLUSIVE

Adele Moser/SP-X - 18. November 2014, 15:18 Uhr SERVICE

Grafik: Richtig Starthilfe geben - Erst Plus, dann Minus

Niedrige Temperaturen zerren an der Kraft von Batterien. Lässt der Akku nach, kann er aber durch eine fremde Batterie wieder zum Leben erweckt werden - vorausgesetzt man weiß, wie es geht.

Batterien müssen im Winter Schwerstarbeit leisten. Denn der Motor benötigt mehr Energie um angelassen zu werden. Stehen bei minus zehn Grad Celsius 65 Prozent der eigentlichen Leistung zur Verfügung, sind es bei minus 20 Grad nur noch 50 Prozent. Wenn der Anlasser oder das Relais nur noch müde klackt, ist die Batterie endgültig leer. Zum Glück kann die fehlende Energie zum Start auch extern zugeführt werden. Dazu benötigt man lediglich ein Starthilfekabel und einen hilfsbereiten Autofahrer.

Das Starthilfekabel hat auf jeder Seite einen roten und einen schwarzen Pol. Rot steht für Plus, schwarz für Minus. Je dicker das Kabel, desto höhere Stromstärken verträgt es. Das ist wichtig, weil Dieselmotoren oder großvolumige Benziner mehr Leistung abfordern als ein kompakter Vierzylinder.

Die Funktion des Kabels ist einfach: Mit Klemmen verbindet man die schwache Batterie mit der des helfendes Fahrzeugs und überträgt dadurch die kleine Stromspende. Dabei muss man auf die richtige Reihenfolge achten. Das gilt sowohl beim Anbringen wie auch beim Abklemmen.

Ist der Motor des Hilfsfahrzeugs ausgeschaltet, werden beide Pluspole der Batterien mit den roten Klemmen des Kabels verbunden. Anschließend wird der Minuspol des Hilfsfahrzeugs mit einer schwarzen Klemme des Kabels angebracht. Danach wird die andere schwarze Klemme an einem Metallteil im Motorraum des Pannenfahrzeugs befestigt.

Ist das erledigt, wird der Motor des Hilfsfahrzeugs gestartet. Beim anschließenden Startversuch des schwächeren Autos sollte sich der Anlasser drehen. Falls nicht, empfiehlt es sich, die Anschlüsse nochmals zu überprüfen und sicherzustellen, dass tatsächlich Strom von Kontakt zu Kontakt fliesen kann.

Dreht der Anlasser und startet der Motor, sollte man im frisch gestarteten Pkw einen starken elektrischen Verbraucher wie zum Beispiel das Gebläse oder die Heckscheibenheizung anschalten. Dadurch werden etwaige Spannungsspitzen beim Entfernen der Kontakte vermieden, die sonst empfindliche Steuergeräte schädigen könnten.

Erst die schwarzen Klemmen lösen. Dann die elektrischen Verbraucher wieder ausschalten und die roten Klemmen entfernen. Anschließend empfehlen sich eine längere Fahrt und das anschließende Aufladen der Batterie an der Steckdose, damit am nächsten Morgen nicht die gleiche Prozedur droht. Wiederholt sich die Panne, dürfte die Batterie beschädigt sein. Dann hilft nur eine Fahrt zur Werkstatt beziehungsweise ein Wechsel der Batterie.

Bleibt der erste Startversuch trotz drehendem Anlasser erfolglos, könnten neben der schwachen Batterie weitere Mängel vorliegen. Hier bleibt nur der Anruf beim Hilfsdienst beziehungsweise einer Werkstatt. Weitere Startversuche könnten bei Benzinern den Kat schädigen und entsprechend teure Folgeschäden verursachen.

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Adele Moser/SP-X am 18.11.2014, 15:18 Uhr veröffentlicht.