MOTOR-EXCLUSIVE

Ralf Loweg - 18. Juni 2019, 13:46 Uhr NEWS

Auto-Gipfel: Milliardenfonds für Zulieferer?

Der nächste Auto-Gipfel steht vor der Tür - und schon machen erste Vorschläge die Runde. Die IG Metall beispielsweise will auf Stützungsmaßnahmen für deutsche Autozulieferer in zweistelliger Milliardenhöhe drängen.


Der nächste Auto-Gipfel steht vor der Tür - und schon machen erste Vorschläge die Runde. Die IG Metall beispielsweise will auf Stützungsmaßnahmen für deutsche Autozulieferer in zweistelliger Milliardenhöhe drängen.

"Für die Zulieferer, die profitabel und stark sind, trotzdem nur schwer an Investitionskapital kommen oder die für die Umstellung auf Elektromobilität besonders große Mittel benötigen, schlagen wir einen Transformationsfonds in zweistelliger Milliardenhöhe vor", sagte Frank Iwer, Leiter Koordinierung und politische Planung der IG Metall, der WirtschaftsWoche. Die Kredite des Fonds sollten eine Laufzeit von sechs bis acht Jahren haben und für Investoren am Kapitalmarkt attraktiv sein: "Die Bundesregierung sollte eine Basis-Verzinsung von etwa 1,5 Prozent garantieren. Weil hier aber überwiegend starke Unternehmen finanziert werden, dürfte der Fonds eine deutlich höhere Rendite erwirtschaften und die Bundesregierung wäre dann nicht mehr in der Pflicht."

Zulieferer dagegen, die Sanierungsfälle sind, bräuchten "eher kurzfristig wirksame Stützungsmaßnahmen" in Milliardenhöhe, um so die Belieferung der Autohersteller abzusichern: "50 Prozent der nötigen Summe könnten die deutschen Autohersteller einbringen, 50 Prozent die Bundesregierung", sagt Iwer. Darüber hinaus sei es denkbar, dass unter Koordinierung von Politik und Gewerkschaften eine Auffanggesellschaft gegründet wird, mit der marode Zulieferer "zielgerichtet restrukturiert" werden können. Mit den Konzepten orientiere sich die IG Metall teilweise an Erfolgsmodellen im Ausland. Iwer: "Es gibt in Dänemark ein ähnliches Fondsmodell, das sehr gut funktioniert."

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Ralf Loweg am 18.06.2019, 13:46 Uhr veröffentlicht.