MOTOR-EXCLUSIVE

Andreas Reiners - 11. November 2019, 11:21 Uhr NEWS

Elektromobilität auf dem Wasser

Die Elektromobilität lernt Schwimmen. Denn jetzt fand die Kiellegung des ersten emissionsfreien und energieeffizienten Schubbootes statt. 'Elektra' heißt das Kanal-Schubboot, das hybrid fährt, mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und E-Akkus und als Abgas ausschließlich Wasserdampf produziert.


Die Elektromobilität lernt das Schwimmen. Denn jetzt fand die Kiellegung des ersten emissionsfreien und energieeffizienten Schubbootes statt.

"Elektra" heißt das Kanal-Schubboot, das hybrid fährt, mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und E-Akkus und als Abgas ausschließlich Wasserdampf produziert. Entwickelt wurde "Elektra" am Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin. Die Fertigstellung ist für Herbst 2020 geplant. Fahren soll es auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg.

Weltweit stößt der maritime Transportverkehr jährlich 940 Millionen Tonnen CO2 aus. "Entscheidend ist die erhebliche Stickoxid-, Ruß- und Feinstaubbelastung", erklärt Peter Segieth, TU-Wissenschaftler im Projekt. "Unser hybrid angetriebenes Schubboot wird nur Wasser ausstoßen." Übergeordnetes Projektziel sei die Beteiligung des Verkehrsträgers Binnenschiff an den klimapolitischen Zielen der Bundesrepublik.

An Wasserstoff für die Brennstoffzellen schleppt "Elektra" sechs Bündel à 20 Flaschen mit sich. Sie beinhalten insgesamt 750 Kilogramm Wasserstoff und stehen unter einem Druck von 500 bar. Neben den Elektromotoren befindet sich kein weiterer Verbrennungsmotor an Bord.

"Elektra" ist 20 Meter lang, achteinhalb Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,25 Metern. Im regionalen Betrieb halten die Akkus bei einer Schublast von 1.400 Tonnen derzeit etwa acht Stunden lang oder 65 Kilometer, bei einer überregionalen Fahrt sind es rund 16 Stunden oder rund 130 Kilometern täglich.

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Andreas Reiners am 11.11.2019, 11:21 Uhr veröffentlicht.