MOTOR-EXCLUSIVE

Ralf Loweg - 20. März 2020, 14:11 Uhr NEWS

Daumen hoch: Taxi-Einkaufstour für Senioren

In der Corona-Krise kommt es neben der Einschränkung sozialer Kontakte auf Hygiene an. Und da stellen sich viele Menschen, die in diesen Tagen auf ein Taxi angewiesen sind, die bange Frage: Bin ich in dem Fahrzeug wirklich sicher vor dem Virus? Wie reagiert die Branche auf die aktuelle Notsituation?


In der Corona-Krise kommt es neben der Einschränkung sozialer Kontakte auf Hygiene an. Und da stellen sich viele Menschen, die in diesen Tagen auf ein Taxi angewiesen sind, die bange Frage: Bin ich in dem Fahrzeug wirklich sicher vor dem Virus? Denn beinahe rund um die Uhr werden Fahrgäste transportiert. Und praktisch jeder könnte infiziert sein. Wie reagiert die Branche auf die aktuelle Notsituation?

Die appelliert an ihre Fahrgäste, zum Schutz der Fahrer vor Ansteckungen die Rückbank zu benutzen und bargeldlos zu bezahlen. "Nicht nur rein verkehrsstatistisch ist der rechte Platz auf der hinteren Bank der sicherste. Auch in Zeiten von Corona sollten die Fahrgäste zum Schutz für sich und den Fahrer hinten einsteigen", sagte Gregor Beiner, Geschäftsführer des mtz - Münchner Taxi Zentrum.

Darüber hinaus würden benutzte Flächen im Auto ab sofort nach jedem Fahrgast einer besonderen Reinigung unterzogen. Dazu gehören unter anderem Sitze, Türgriffe innen und außen sowie Nackenstützen, verspricht der Fachmann. Durch die Reinigung des Taxis und das Vermeiden von Massen-Transporten minimiere sich das Ansteckungsrisiko deutlich, so Gregor Beiner.

Bargeldloses Zahlen ist ohnehin im Taxi auf dem Vormarsch, derzeit steigt es sprunghaft an. "Beim Bezahlen mit Bargeld und der Rückgabe des Wechselgelds kommt es meist zu direkten Kontakten zwischen Fahrer und Fahrgast. Wir wünschen uns derzeit einen noch größeren Anteil derer, die ihre Rechnung via Kreditkarte oder App begleichen", sagt Beiner. Dies sei auch für den Einkaufsservice möglich, den viele Taxis derzeit anbieten.

"Besonders für Senioren und Menschen, die sich nicht selbst versorgen können, sind wir da - beispielsweise mit unserem Einkaufsservice, denn wir sind überall in den Städten unterwegs", erläutert Hermann Waldner, Geschäftsführer von Taxi Berlin und taxi.eu. Man müsse dafür einfach nur seine Taxizentrale anrufen und kann einen überschaubaren Einkaufszettel hinterlassen. Benötigte Nahrungsmittel oder Getränke wie zum Beispiel Wasser, H-Milch oder Säfte werden dann kurzfristig ins Haus geliefert.

Und: Bezahlt wird nur der Preis für die Ware sowie der Taxitarif, Aufpreise fürs Einkaufen gibt es nicht. Auch kleinere Besorgungen wie etwa Wege zur Apotheke leisten Taxifahrer. Waldner: "Die Branche leidet durch das Corona-Virus derzeit unter massiven Umsatzeinbrüchen von bis zu 80 Prozent. Freie Kapazitäten haben wir dadurch mehr als genug."

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Ralf Loweg am 20.03.2020, 14:11 Uhr veröffentlicht.