MOTOR-EXCLUSIVE

Günter Weigel/SP-X - 29. März 2020, 10:14 Uhr NEWS

Sonst noch was? - Zeit für Positives

Diese Woche sparen wir nicht mit Lob und finden daher auch in der Krise etwas Positives.

In krisenhaften Zeiten hilft es, ab und an auch mal positiv zu denken. In diesem Sinne wollen wir diesmal Lob verteilen und beginnen bei einer Organisation, die eigentlich nur eins und eins zusammenzählt.Die Deutsche Automobiltreuhand, kurz DAT, hat sich der SUVs angenommen und der Geländewagen. Bekanntlich werden beide Gattungen vom Kraftfahrtbundesamt streng getrennt geführt und so ganz genau weiß wohl niemand, warum das eine Fahrzeug ein SUV sein soll, währen das andere ein Geländewagen ist. Technische und optische Gründe fallen jedenfalls aus. Die DAT hat jetzt einfach beide Gattungen zusammengezählt und die neu entstandene Masse wiederum nach alter Väter Sitte in vier Größenklassen eingeteilt. Und nun wissen wir: Die Deutschen kaufen besonders gerne SUV der Mittelklasse (40 %) und kompakte welche (32 %). Etwas weniger gerne kleine SUV (18 %) und nur rund jedes zehnte Fahrzeug fällt in die Kategorie der großen SUV. Just die bestimmen aber die Meinung der Anti-SUV-Stammtische, die sich gerne in höchsten mittelfreundlichen Leserbriefen Luft machen. Also liebe SUV-Kritiker, nehmt doch zur Kenntnis, dass 90 Prozent der deutschen SUV ziemlich vernünftige Autos sind die von einer alternden Kundschaft, also uns, gerne gefahren wird.Fahren darf man ja auch noch, wenn soziale Distanz geboten ist. Wobei der Begriff der sozialen Distanz seitens der Politik durchaus etwas unglücklich gewählt ist. Man soll halt Abstand halten und unnötige, direkte Kontakte vermeiden, sozial darf und sollte man durchaus weiterhin sein. Aber das nur am Rande. Jedenfalls darf man allein oder auch zu zweit noch immer Auto fahren. Das ist aus vielen Gründen gut. So ist das eigene Auto als Virusträger deutlich unverdächtiger als ein Bus oder ein Taxi, und weil gefühlt alle Welt im Homeoffice arbeitet, sind die Straßen herrlich frei. Staumeldungen im Radio finden quasi nicht statt. Das ist schön.Noch schöner ist es, wenn man beispielsweise einen Young- oder Oldtimer oder einen rassigen Sportwagen sein Eigen nennt und jetzt einfach mal nur zum Spaß, also so, wie diese Autos gemeint sind, rumfahren kann. Man hat ja Zeit und Platz auf der Straße. Zusätzlich wirkt sich noch positiv aus, dass der Sprit gerade so billig ist wie ewig nicht mehr und weil das ganze Verkehrsaufkommen sich weltweit massiv reduziert hat, ist auch CO2-mäßig gegen ein wenig automobilen Spaß nichts zu sagen.Richtig ökologisch kann man natürlich auch alleine oder zu zweit Rad fahren. Und zwar in Zukunft auch sehr kommunikativ. Wenn man den richtigen Helm hat. Uns fiel dieser Tage ein Exemplar auf, das nicht nur Licht nach vorne und hinten integriert hat und sogar aufleuchtet, wenn der Radler abrupt bremst. Der Helm ruft bei einem Sturz auch Hilfe, spielt Musik, ermöglicht Telefonate, ohne die Hand vom Lenker zu nehmen und organisiert auch mal einen Chat mit dem Partner auf dem anderen Rad. Wir sind begeistert und haben schon überlegt, ob wir das Ding mal bestellen. Dann würden wir eigentlich nur noch ein Rad benötigen.Was alle anderen Aspekte von Corona angeht, mühen wir uns redlich, einigermaßen gut gelaunt zu bleiben. Es würde ja auch nicht besser, wenn wir schlecht gelaunt wären. Festzustellen ist, dass die sonst so informationsfreudige Branche gerade wenig zu melden hat. Entweder man blickt einigermaßen weit in die Zukunft und meldet aus dieser etwas, oder es wird aktuell etwas verschoben, geschlossen und umgeplant. Immerhin ist die Erkenntnis zu loben, dass es doch wohl Wichtigeres gibt als noch so tolle Club-Treffen, Schönheits-Concours oder Festivals. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Günter Weigel/SP-X am 29.03.2020, 10:14 Uhr veröffentlicht.