MOTOR-EXCLUSIVE

Solveig Grewe - 16. März 2023, 12:16 Uhr NEWS

Elektro-Blitze für Pharmatransporte

Der Opel Vivaro-e und der Opel Vivaro-e Hydrogen sorgen bei der Essener Apothekergenossenschaft Noweda für einen lokal emissionsfreien und alltagstauglichen Transport von Medikamenten.


Der Opel Vivaro-e und der Opel Vivaro-e Hydrogen sorgen bei der Essener Apothekergenossenschaft Noweda für einen lokal emissionsfreien und alltagstauglichen Transport von Medikamenten.

Die Rüsselsheimer Elektro- und der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Transporter zeigen, dass sie die Anforderungen der sogenannten Good Distribution Practice (GDP) der EU erfüllen. Danach muss der Transport von Medikamenten verpflichtend mit einem Fahrzeug erfolgen, dessen Laderaum im Bereich zwischen 15 und 25 Grad Celsius klimatisiert ist, um die Arzneimittelqualität kontinuierlich sicherzustellen.

Um die täglichen Aufgaben bewältigen zu können, sind zum einen Fahrzeuge gefragt, die wie der Opel Vivaro-e bis zu 328 Kilometer und der Vivaro-e Hydrogen bis zu 400 Kilometer gemäß WLTP lokal emissionsfrei bis zum nächsten Lade- oder Tankstopp fahren können. Zum anderen müssen sie insbesondere auch im Laderaum den komplexen Ansprüchen an sensible Güter gerecht werden.

Beim Opel Vivaro-e Hydrogen hat die Umbauspezialist CSA ClimaVan Solutions Automotive GmbH unter der Laderaumdecke in der Nähe der Fahrerkabine ein eigenentwickeltes Kühl- und Heizaggregat eingebaut, die Versorgungsschläuche und -kabel sind überwiegend durch Verkleidungen geschützt. Der Kältemittelkompressor für den Kühl- und Heizbetrieb darf bei batterie-elektrisch oder wasserstoffgetriebenen Fahrzeugen gemäß GDP-Norm nicht vom Fahrzeugmotor angetrieben werden, sondern er muss über separate, von außen aufladbare Batterien gespeist werden. Auch dies wurde umgesetzt. Bei der CSA-Lösung wird mit Luft geheizt.

Die Steuerung und die separate Batterie befinden sich in den vergrößerten Radkästen. Die Steuerungseinheit zur Temperaturregelung im Frachtraum sitzt links in der Armaturentafel. Hinzu kommen Kompressor, Kondensator und Trockner, die in der Reserveradmulde platziert sind. Zur Gewichtseinsparung und zum Erhalt des vollen Ladevolumens hat CSA auf eine Verkleidung der Trennwand an der Rückseite der Fahrerkabine verzichtet. Im Laderaum selbst sorgen rutschhemmende Materialien für einen sicheren Transport der Güter.

Auch im von der Fahrzeugbau Dülmer GmbH umgebauten Opel Vivaro-e kommen rutschhemmende Materialien und hochfeste Leichtbauweisen im Laderaum zum Einsatz. Im Gegensatz zu CSA setzt Dülmer bei der in der firmeneigenen Klimakammer getesteten Lösung auf eine Rundum-Dämmung von Seitenwänden und Trennwand. Dies soll sowohl die gewünschte Laderaumtemperatur länger aufrechterhalten als auch dank glatter Wandflächen den Transport stapelbarer Arzneimittelwannen erleichtern.

Das hier von Webasto stammende Kühl- und Heizaggregat sitzt ebenfalls an der Laderaumdecke; Kompressor, Kondensator und Trockner in der Reserveradmulde. Unterflur befindet sich eine Wasserheizung. Die separate Batterie sowie die Steuerung sind bei der Dülmer-Lösung in einer Box hinter dem Fahrersitz im Laderaum untergebracht. Regeln lässt sich die Laderaumtemperatur über eine Einheit in der Mittelkonsole.

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Solveig Grewe am 16.03.2023, 12:16 Uhr veröffentlicht.