Drei Fragen an Steffen Taeterow von Carglass, deutscher Starter bei der Autoglaser-WM - ,,Hände weg

Ein Steinschlag in der Windschutzscheibe lässt sich kaum aktiv vermeiden. Aber leicht beheben. Warum man das tun sollte, erläutert ein echter Fachmann.  

Im Frühjahr ist das Steinschlagrisiko für die Windschutzscheibe besonders hoch: Rollsplit aus den Wintermonaten trifft dann auf steigende Pkw-Fahrleistungen. Wie man sich als Autofahrer richtig verhält, erklärt Steffen Taeterow von Carglass, der im Sommer für Deutschland bei der inoffiziellen Autoglaser-WM in Portugal startet.  

Lässt sich ein Steinschlagschaden in der Windschutzscheibe verhindern?  

Letztlich ist ein Steinschlag Schicksal. Man selber kann vorsichtig fahren wie man will, die Steinchen werden ja vom entgegenkommenden, überholenden oder vorausfahrenden Verkehr aufgewirbelt. Man kann natürlich versuchen, Straßen mit viel Rollsplit oder anderen Verschmutzungen zu meiden, am Ende kann der Steinschlag aber überall passieren.  

Gibt es Schäden oder Kratzer an der Scheibe, die ich als Autofahrer selbst beheben kann?  

Ich halte davon nichts. Kein Kratzer, den Sie nur ansatzweise mit dem Fingernagel spüren können, wird aus dem Glas rausgehen. Vom Polieren mit Zahnpasta oder ähnlichen Hausmitteln rate ich dringend ab, auch wenn im Internet immer mal wieder von guten Erfahrungen zu lesen ist. Im Zweifel verkratzt die Scheibe dadurch nur noch mehr.

Bei einem richtigen Steinschlag hilft nur die Werkstatt. Oder kann ich ihn eine Weile ignorieren?  

Ich rate zu einer unmittelbaren Reparatur. Denn durch die Erschütterung während der Fahrt kann sich der Steinschlag schnell zu einem Riss erweitern, der die Stabilität der Scheibe massiv vermindert. Das kann bei einem Unfall schnell gefährlich werden, beispielsweise stützt sich der Beifahrer-Airbag beim Entfalten an dem Glas ab. Gibt die Scheibe nach, kann er seine Schutzwirkung nicht voll entfalten. Auf dem Weg zur Werkstatt rate ich, die Schadenstelle mit einem Streifen Tesafilm oder einem sogenannten Scheibenpflaster gegen das Eindringen von Schmutz oder Wasser zu schützen. 

Steffen Taeterow, 36, aus Neubrandenburg, arbeitet seit 2008 als Autoglaser. Im Sommer nimmt er zum zweiten Mal an der von der Carglass-Muttergesellschaft Belron veranstalteten inoffiziellen Autoglaser-Weltmeisterschaft teil.  

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Holger Holzer/SP-X am 30.04.2024, 15:45 Uhr veröffentlicht.