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10Neuer Nissan Qashqai - Facelift mit Schuppengesicht
Bei Nissans Verkaufsschlager Qashqai wurde im wahrsten Sinne des Wortes das Gesicht geliftet Foto: Nissan
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Peter Maahn/SP-X - 24. Mai 2024, 11:40 Uhr NEWS

Neuer Nissan Qashqai - Facelift mit Schuppengesicht

Der Unaussprechliche ist das beste Pferd im Nissan-Stall. Fast 16.000 Mal bekam der Qashqai im letzten Jahr ein neues deutsches Kennzeichen an Bug und Heck. Der Crossover mit dem geräumigen Innenraum bekommt jetzt ein Facelift. Und das hat es in sich.

Wenn sich ein Hersteller mitten im Lebenszeitraum eines aktuellen Modells zu einem ,,Facelift" entschließt, sind die Änderungen oft nur mit der Lupe zu finden. Bei der teilweisen Neuauflage des Qashqai, deren Produktion jetzt im englischen Sunderland begann, waren aber mehr die Designer als die Ingenieure gefragt. Beim meistverkauften Nissan wurde im wahrsten Sinne des Wortes das Gesicht geliftet.

Der Kühlergrill wurde in dreieckiger Form komplett neugestaltet, seine Schuppen-Struktur aus vielen kleinen Dreiecks-Elementen soll an die Ritterrüstung antiker japanischer Kämpfer erinnern. Eine schwarzlackierte Blende schließt die Designer-Arbeit nach oben ab. Die Tagfahrlichter greifen die Grill-Logik optisch auf, bilden zusammen mit dem schmalgeschlitzten LED-Scheinwerfen eine Art Bumerang. Auch das Heck zeigt sich mit ähnlichen Formen, wie der schlanken Form der Rückleuchten.

Die nach hinten auslaufende C-Säule sorgt zusammen mit dem Dachspoiler für den immer häufiger genutzten Effekt eines ,,schwebenden" Daches. Für optische Dynamik stehen auch Leichtmetallräder (bis zu 20 Zoll) in Diamantschliff-Design. Da je nach Version auch ein anders als die Wagenfarbe lackiertes Dach, meistens in schwarz, zu haben ist, bleibt als Gesamteindruck ein penibel gestaltetes Blechkleid.

Wertigkeit auch im Innenraum. Der zentrale Neun-Zoll-Monitor übernimmt Navigation und Entertainment, sein 12,3 Zoll großes Pendant hinterm Lenkrad liefert Infos über all das, was mit dem Fahren zu tun hat. Erstmals in einem europäischen Nissan bietet der neue Qashqai jetzt auch viele der Google-Dienste, die vom heimischen Computer oder dem Tablet her bekannt sind. ,,Hey Google" weckt den Assistenten, öffnet Apps oder reagiert auf Fragen wie zum Beispiel den Wetteraussichten oder dem nächsten Japan-Restaurant entlang der Route. Ähnliches bietet der zweite Beifahrer Amazon Alexa. Damit lassen sich bereits vor der Ankunft Smart-Home-Geräte aus der Ferne steuern.

In der Preisliste oder den diversen Paketen dürften bald fast alle bekannten Assistenzsysteme stehen, von denen manche ganz klassisch über Bedientasten am Lenkrad bedient werden. Der Monitor mixt die Bilder der Kameras zu einem Rundum-Blick. Neu ist die Funktion der ,,gläsernen" Motorhaube, die dank raffinierter Kombination von acht Kamera-Infos einen virtuellen Blick auf die Vorderräder bietet. Hilfsreich auch bei unsichtbaren, hohen Bordsteinen.

Abmessungen und Motoren des neuen Qashqai blieben unverändert. Das Top-Modell hat wieder den inzwischen beliebten e-Power-Antrieb, für den sich wieder die Hälfte der Käufer entscheiden wird. Der 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner mit seinen 116 kW/158 PS hält sich bei diesem System völlig aus dem Antrieb des Motors heraus. Er dient nur als Generator für die elektrische Versorgung des 140 KW/190 PS starken E-Motors. An Bord ist auch eine 1,4 kWh Pufferbatterie. ,,Tankt Benzin, fährt elektrisch" lockt die Nissan-Werbung. Was verlockend klingt, ist aber nur die halbe Wahrheit. Da der Benziner eben nur für die Stromproduktion des E-Motors zuständig ist, kommt der Nissan mit rund 5,2 Litern/100 km auf erträgliche Verbrauchswerte. Mit bis zu 120 Gramm CO2 pro Kilometer verdient er sich aber auch nur die CO2-Klasse D.

Aus den genauen Preisen macht Nissan noch ein Geheimnis, so dass der bisherige Preis einen Richtwert bieten muss. Für die Version mit E-Power waren das 42.260 Euro. Wegen der zahlreichen Neuerungen und dem Wegfall der bisherigen Basisversion sollten sich Interessenten auf eine leichte Teuerung einstellen.



Nissan Qashqai e-Power - Technische Daten:

SUV der gehobenen Kompaktklasse mit fünf Türen und fünf Sitzen; Länge: 4.43 m, Breite: 1,84 m (inkl. Außenspiegel 2,08 m), Höhe: 1,63 Meter. Radstand: 2,67 m, Kofferraum-Volumen: 479 - 1.415 Liter.

Hybridsystem bestehend aus 1,6-Liter-Dreizylinder (116 kW/158 PS) kombiniert mit Elektromotor, Systemleistung: 140 kW/190 PS. Maximales Drehmoment Verbrenner: 250 Nm bei 2.400 - 4.400 U/min. maximales Systemdrehmoment 330 Nm, Batterie: Lithium-Ionen mit 1,4 kWh. Eingang-Automatik, Frontantrieb, 0 - 100 km/h 7.9 sec. Vmax: 170 km/h, Verbrauch (WLTP): 5,2 - 5,3 l/100 km. Emission: 117 - 120 g/km, CO2-Klasse D

Preis: steht noch nicht fest

Weitere Motorisierung:
Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild-Hybrid: 1,3-Liter-Vierzylinder Benziner mit Turbo, 103 kW/140 PS, Maximales Drehmoment: 240 Nm bei 1.650 - 4.000 U/min. Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, 0 - 100 km/h 10,2 sec. Vmax: 196 km/h, Verbrauch (WLTP): 6,3 - 6,4 l/100 km. Emission: 142 - 145 g/km, CO2-Klasse E

Preise noch unbekannt: aktuelle Modelle von 29.440 Euro bis 41.760 Euro (mit Allradantrieb).

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Peter Maahn/SP-X am 24.05.2024, 11:40 Uhr veröffentlicht.