Lars Wallerang - 8. April 2016, 16:49 Uhr OLDTIMER
Techno Classica: Vom Oldie bis zum Concept-Car
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Die Techno Classica in Essen wartet auf mit mehr als 2500 klassischen Automobilen. Aber auch neue Modelle sind zu bewundern. Zu den Herstellern scharen sich viele Händler und Partnerunternehmen, die Oldtimer zum Verkauf anbieten. Blickfang sind dabei freilich die Edel-Karossen, deren Preise im siebenstelligen Bereich liegen.
Die Mercedes Roadster und Cabriolets wie 190 SL von 1960 oder 280 SE 3,5 Coupé aus dem Jahr 1970 mit Verdeck lenken unwillkürlich die Blicke auf sich. Die Classic-Partner von Mercedes-Benz verkaufen die eleganten Zweitürer zu Preisen zwischen 200.000 und 300.000 Euro. Es geht bei der Marke mit dem Stern noch zehnmal so teuer: Ein Cabriolet 320 B aus den späten 30er Jahren in schmuck restauriertem Zustand kostet hier gut und gerne 2,5 Millionen Euro.
Der optische Eindruck der in Essen gezeigten Fahrzeuge ist famos: Kein Kratzer, kein Staubkorn ist zu sehen. Ein Königsblaues 280 SE Cabriolet mit cremefarbenen Ledersitzen gehört zu den Hinguckern. Hellbraunes Wurzelholz und Chrom lassen das Cockpit überaus edel erscheinen. Wer hier drin sitzt, befindet sich in keinem schnöden Auto mehr, sondern sozusagen im kleinen Salon eines Schlösschens. Trotz der enormen Karosserie-Maße sind ein paar Details auffallend klein geraten wie etwa der Schalthebel aus Chromstange und beigefarbenem kugelrunden Knauf in Größe und Formgestalt eines Lollis.
Neben Luxusschlitten sind auch allerhand Alltagsautos ausgestellt: Zum 40. Jubiläum des Golf GTI hat VW alle Generationen der sportlichen Variante des Kompaktwagens Spalier stehen. Angefangen mit einem silbernen GTI der ersten Generation aus dem Jahr 1976. Die rote Umrandung des schmalen rechteckigen schwarzen Kühlergrills wurde das Erkennungsmerkmal des für damalige Verhältnisse schnellen Fahrzeugs mit 1,6 Litern Hubraum und 81 kW/110 PS, das in rund zehn Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt und eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 185 km/h erreicht. Als modernes Topmodell heutiger Tage zeigt Volkswagen den aggressiv designten Golf GTI Roadster Vision Gran Turismo aus dem 40. Golf-Jubiläumsjahr 2014. Die Fahrleistung beträgt hier ein Vielfaches des Ur-GTI.
Höher, schneller, weiter, das gilt auch für viele andere Marken. Im unmittelbaren Vergleich fällt das ganz besonders auf. Beispielsweise zeigt Alfa Romeo eine Ausstellung zur "Giulia". Die Giulia TI Super von 1963 generierte aus 1,6 Litern Hubraum respektable 83 kW/113 PS - für die frühen 60er Jahre ein ganz schönes Geschoss. Doch die Italiener geben sich heute erst mit 375 kW/510 PS zufrieden. Die neue Giulia, die im vergangenen Jahr auf dem Werksgelände Arese vorgestellt wurde, erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 307 km/h und beschleunigt in 3,9 Sekunden von 0 auf 100. Schon der optische Eindruck der modernen Giulia wirkt wuchtig und martialisch, neben der sich die Vorgängerin filigran und zurückhaltend ausnimmt.
Eine Gegenüberstellung von Alt und Neu unternimmt auch Opel mit dem legendären GT. Mit dem flachen Flitzer konnte die Marke mit dem Blitz Ende der 60er Jahre ihr etwas biederes Image aufpolieren. Opel Classic präsentiert auf der Messe eine ganze Reihe der GT-Modelle - vom feuerroten GT von 1968 mit 1,9 Litern Hubraum und 66 kW/90 PS bis zu den bunten, bezifferten Rennsport-Versionen. Für Freunde von Zukunftsmusik ist auch das futuristische Concept-Car des Opel GT zu sehen. Allein die Türen mit praktisch unsichtbaren, ganz nah an den roten Vorderrädern positionierten Scharnieren sind ein Blickfang. Im Cockpit fällt das eckige Lenkrad auf, dessen Gestalt etwas an das Steuerhorn eines Flugzeugs erinnert. Konventionell ist hier einzig der Antrieb mit Verbrennungsmotor.
Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Lars Wallerang am 08.04.2016, 16:49 Uhr veröffentlicht.
