Ralf Loweg - 1. Juli 2016, 11:12 Uhr OLDTIMER
115 Jahre Motorsport: Skoda feiert Sieger der Herzen
Motorsport hat bei vielen Autobauern eine lange Tradition. Skoda beispielsweise sorgte schon vor 115 Jahren im Motorsport für Furore. 1901 gewann ein gewisser Narcis Podsednicek mit seinem Laurin & Klement Motorrad das anspruchsvolle Rennen von Paris nach Berlin.
Skoda beispielsweise sorgte schon vor 115 Jahren für Furore. 1901 gewann ein gewisser Narcis Podsednicek mit seinem Laurin & Klement Motorrad das Rennen von Paris nach Berlin. "Wir sind stolz auf unsere lange Motorsport-Tradition und die Meister am Steuer und am Lenker", sagt Skodas Motorsport-Direktor Michal Hrabánek. Seit 1901 haben die Tschechen an vielen Rennen und Rallyes teilgenommen. "An das Vermächtnis der Motorsport-Pioniere wollen wir anknüpfen", so Michal Hrabánek weiter. Die Siegesserie, die man mit dem Fabia R5 in den vergangenen Monaten gefeiert habe, mache das Jubiläum noch viel schöner.
Aber vor allem denken die Tschechen beim Jubiläum an das Renndebüt der Marke bei der größten Motorsportveranstaltung jener Zeit: das Rennen Paris-Berlin. Narcis Podsednicek war auf dem Einzylinder-Motorrad von Laurin & Klement einer der zehn Fahrer, die in der Kategorie der Motorräder und motorisierten Dreiräder starteten. Er erreichte als Erster aus der Kategorie Motorräder das Ziel. Er kam am 30. Juni 1901 um 3 Uhr morgens in Berlin an, die offizielle Zeitmessung war geschlossen. Daraufhin ließ er sich die Ankunftszeit von Polizisten im Dienst bestätigen, was zur offiziellen Anerkennung des Sieges nicht ausreichte. Im Ziel wurden nur vier französische Fahrer mit den Dreirädern von De Dion-Bouton gewertet. Narcis Podsednicek jedoch war der Sieger der Herzen. Und seine Leistung legte den Grundstein für das künftige Motorsport-Engagement der Marke Laurin & Klement und später der Marke Skoda.
Narcis Podsednicek war früh ein Pionier der Mobilität. So wurde er 1897 einer der ersten Vertriebsvertreter für Fahrräder der Marke Slavia, die die Unternehmer Václav Laurin und Václav Klement in Mladá Boleslav produzierten. Ab 1900 war er direkt im Unternehmen beschäftigt. Danach stieg er schnell vom einfachen Arbeiter zum Meister auf, der nicht nur für die Fahrrad-Produktion, sondern auch für die Produktion der Motorräder verantwortlich war.
An die Erfolge der Motorräder knüpften ab 1905 auch die Automobile von Laurin & Klement an. Neben wiederholten Siegen bei Bergrennen oder Ausdauerwettbewerben stellte der Vierzylinder Laurin & Klement FCS mit einer Leistung von 95 PS im Jahre 1908 im englischen Brooklands auch einen Geschwindigkeitsrekord von 118,72 km/h auf. Da ist es nun an der Zeit, die Helden der Vergangenheit ein wenig zu feiern.
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