Letzte Gaudi für Audi

Bei Audi kullern die Tränen: Nach 18 Jahren beenden die Ingolstädter ihr Programm mit den Le-Mans-Sportwagen und steigen aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft aus. Der letzte Vorhang fällt in der Wüste Bahrains beim Saisonfinale 2016 (19. November). Ob es allerdings ein Happy End wird, ist fraglich.

Bei Audi kullern die Tränen: Nach 18 Jahren beenden die Ingolstädter ihr Programm mit den Le-Mans-Sportwagen und steigen aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) aus. Der letzte Vorhang fällt in der Wüste Bahrains beim Saisonfinale (19. November). Ob es allerdings ein Happy End wird, ist fraglich. Denn die Konkurrenz hat aufgeholt und überholt. Porsche und Toyota bestimmen jetzt das Tempo auf der langen Distanz.

Was bleibt sind die Erinnerung und unzählige Erfolge. Die Sportprototypen von Audi R8 über R10 TDI, R15 TDI bis zum R18 haben eine ganze Rennsport-Epoche geprägt. Mit diesen Rennwagen hat Audi einige der erfolgreichsten Motorsport-Kapitel der Geschichte geschrieben. "Die Veranstaltung in Bahrain wird ganz sicher ein sehr emotionaler Abschied für uns alle", sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. Der Österreicher, der seit Ende 1993 die Motorsport-Aktivitäten von Audi leitet, hat das Sportwagen-Engagement der Marke maßgeblich geprägt.

1999 fuhren die LMP-Rennwagen erstmals bei den 12 Stunden von Sebring, bis heute haben sie neun Titel in der American Le Mans Series (ALMS), drei in verschiedenen europäischen Le-Mans-Serien sowie zwei Fahrer- und zwei Markenweltmeisterschaften in der FIA WEC gewonnen. Nicht weniger als 106 Siegerpokale stehen in den Vitrinen der Audi AG und ihrer Teams, darunter 13 für Erfolge bei den 24 Stunden von Le Mans.

"Es lässt sich nur schwer in Worten ausdrücken, was dieses Programm für die Marke bedeutet", so Dr. Ullrich. "Bis heute haben die verschiedenen Rallye-Modelle des Audi quattro, mit denen 1981 alles begann, einen besonderen Platz im Herzen des Publikums. Ich bin mir sicher, dass auch die von einer weltweiten Fangemeinde geschätzten Sportwagen noch lange das historische Bild unserer Marke prägen werden."

Doch an den Sportprototypen nagt der Zahn der Zeit. Audi richtet deshalb seine Motorsportstrategie neu aus und engagiert sich ab 2017 werkseitig in der Formel E, der ersten rein elektrischen Rennserie unter dem Siegel des Motorsport-Weltverbandes FIA. Dieses Programm passe perfekt zur Entscheidung, ab 2018 im Jahrestakt batterieelektrische Automobile anzubieten, heißt es in Ingolstadt.

Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Ralf Loweg am 11.11.2016, 16:15 Uhr veröffentlicht.