MOTOR-EXCLUSIVE

Rudolf Bögel - 14. Juni 2019, 13:30 Uhr AUTOMOBIL

Mercedes GLB: Ein Hauch von Hollywood

Bei Daimler hat man nicht nur das Automobil erfunden, was in der Tat eine Pionierleistung war, sondern sogar das moderne SUV. Vor 40 Jahren kam die G-Klasse von Mercedes auf die automobile Welt. Und jetzt steht sie da, vom Aussehen her kaum verändert und fast schon verschämt ganz links. In einer Reihe mit fünf weiteren SUV mit Stern. GLS, GLE, GLC, GLA - und dem brandneuen GLB.


Bei Daimler hat man nicht nur das Automobil erfunden, was in der Tat eine Pionierleistung war, sondern sogar das moderne SUV. Vor 40 Jahren kam die G-Klasse von Mercedes auf die automobile Welt. Und jetzt steht sie da, vom Aussehen her kaum verändert und fast schon verschämt ganz links. In einer Reihe mit fünf weiteren SUV mit Stern: GLS, GLE, GLC, GLA - und dem brandneuen GLB.

Weltpremiere ist in den Bergen von Utah. Irgendwie passt der Hollywood-Schriftzug "The all-new GLB" zwar nicht ganz in die Landschaft, aber er drückt das aus, was man bei Mercedes von dem Neuen erwartet. Die Fortschreibung der Erfolgsgeschichte in diesem Fahrzeug-Segment. Denn schon jedes dritte verkaufte Auto bei Daimler ist ein SUV. Und jedes Vierte ein Kompaktwagen. Was passiert, wenn man die beiden miteinander kreuzt? Richtig, dann ergibt sich eine Schnittmenge. Früher nannte man das Mengenlehre. Und mit Mengenlehre hat auch der Neue was zu tun. Der GLB soll die Menge der verkauften Fahrzeuge noch erhöhen.

Der GLB ist ein kompaktes SUV, das zweite nach dem Bestseller GLA. Mit seiner Länge von 4,63 Metern ist er nur vier Zentimeter kürzer als sein größerer Bruder, der GLC. Aber bietet dank der dritten Sitzreihe Platz für sieben Personen. Damit ist der GLB schon fast ein kleiner Bus. Möglich macht das ein besonders langer Radstand von 2,83 Metern. In der hintersten Reihe, verspricht Mercedes, darf der Passagier immerhin bis zu 1,64 Meter groß sein, um noch bequem zu sitzen.

Langer Randstand, kurze Überhänge, steile Windschutzscheibe? Richtig: Das klingt nach G-Klasse. Und genau an diese Stilikone, die Mercedes in der x-ten Generation erst 2018 neu erfunden hat, muss Mercedes-Chefdesigner Gorden Wagener bei der Gestaltung wohl gedacht haben.

Offenbar hat ihm das Ergebnis gut gefallen. "Das ist das neue SUV-Gesicht", meint Gorden und deutet damit an, dass der jüngste Spross vielleicht sogar stilprägend für die nächste Generation sein könnte. So wie die neuen schmalen Rücklichter, die dem ansonsten doch recht bulligen Heck mit seinen kräftigen Schultern einen eleganten Federstrich verleihen. Eingebaut sind die nämlich auch im neuen GLS, dem Flaggschiff der SUV-Flotte.

Doch zurück zum Newcomer, der als automobiler Allrounder Ende 2019 auf den Markt kommen soll. Als Siebensitzer eben oder als Lastesel, in den man bis zu 1.755 Liter Gepäckvolumen packen kann. Das Fahrzeug ist flexibel zu gestalten durch die teilbaren Rücklehnen und die auch in der Länge um bis zu 14 Zentimeter verschiebbare hintere Sitzbank.

Zum Marktstart werden die modernen Vierzylinder-Maschinen angeboten, ob Diesel oder Benziner, von 136 bis hin zu 190 PS. Wer Mercedes kennt, weiß, dass später auch noch kernige AMG-Motoren (306 PS) zum Einsatz kommen. Dafür wird es aber keinen echten Hybrid-Antrieb geben, diese Entwicklungsstufe will man überspringen und gleich Anfang 2021 mit einem reinen Elektro-Fahrzeug durchstarten, dem EQB.

Bis es soweit ist, muss man eben auf herkömmliche Art und Weise unterwegs sein. Mit Handschalter und Vorderradantrieb in der Basisvariante (ab 34.000 Euro) oder mit dem bekannten Allradantrieb 4matic, der das Antriebsmoment flexibel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilen kann.

Fazit: Mit dem GLB schließt Mercedes die letzte SUV-Lücke im eigenen Haus. Und rückt damit wieder zu BMW auf, die von X1 bis X8 bislang die meisten Modelle im Angebot hatten.

Rudi Bögel / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie AUTOMOBIL wurde von Rudolf Bögel am 14.06.2019, 13:30 Uhr veröffentlicht.