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ZDK startet Blitzumfrage zum aktuellen Stimmungsbild im Kfz-Gewerbe
mid Groß-Gerau - v. re. n. li.: ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk sowie ZDK-Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz. ProMotor
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Jutta Bernhard - 10. Juni 2021, 15:33 Uhr NEWS

ZDK startet Blitzumfrage zum aktuellen Stimmungsbild im Kfz-Gewerbe

Die Skepsis für die mögliche Belebung der Geschäftsentwicklung sowohl beim Fahrzeugverkauf als auch im Service ist bei vielen Kfz-Betrieben groß. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfrage, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) durchgeführt hat. Daran haben 971 Kfz-Betriebe teilgenommen, darunter 693 Autohäuser, 163 fabrikatsgebundene Werkstätten sowie 115 freie Werkstätten.


Die Skepsis für die mögliche Belebung der Geschäftsentwicklung sowohl beim Fahrzeugverkauf als auch im Service ist bei vielen Kfz-Betrieben groß. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfrage, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) durchgeführt hat. Daran haben 971 Kfz-Betriebe teilgenommen, darunter 693 Autohäuser, 163 fabrikatsgebundene Werkstätten sowie 115 freie Werkstätten.

Trotz sinkender Inzidenzwerte nimmt nur eine Minderheit der Kfz-Betriebe vermehrte Auftragseingänge zu den Vormonaten wahr. So rechnen nur 27 Prozent der befragten Autohäuser mit einer Belebung des gewerblichen Neuwagengeschäfts. Etwas mehr Impulse (35 Prozent) erwarten sie vom Privatkundengeschäft. Anders sieht es hingegen beim Gebrauchtwagenverkauf aus. Hier gehen 54 Prozent der befragten Autohäuser von einer Geschäftsbelebung aus.

Mit etwas mehr als 230.000 Pkw-Neuzulassungen blieb der Mai-Wert in diesem Jahr um minus 30,7 Prozent hinter dem Vergleichswert des Jahres 2019 zurück. Im bisherigen Jahresverlauf wurden laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rund 1,12 Millionen Pkw neu zugelassen. Im letzten Vorkrisen-Jahr 2019 waren es in diesem Zeitraum noch mehr als 1,52 Millionen Pkw und damit rund 400.000 Einheiten bzw. 26,7 Prozent mehr gewesen.

Gefragt wurden die Betriebe auch nach Gründen für die Beeinträchtigung des täglichen Geschäfts. Sowohl in den Autohäusern als auch in den Werkstätten sorgen die Verunsicherung der Kunden wegen der zukünftigen politischen Ausrichtung alternativer Antriebstechnologien sowie die ständig wechselnden Corona-Schließungsanordnungen und Hygieneschutzmaßnahmen für Verdruss.

Die Folgen des Halbleitermangels (Lieferverzögerungen, andere Ausstattung als bestellt, Preisanpassungen) machen hingegen besonders den Autohäusern zu schaffen (73,6 Prozent). In den Werkstätten spielt dieses Thema erwartungsgemäß nur eine untergeordnete Rolle (fabrikatsgebundene Werkstätten 32,3 Prozent, freie Werkstätten 11,5 Prozent).

Wilhelm Hülsdonk, Vizepräsident Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK): "Wir stecken ja schon mitten im Wahlkampf. Nicht anders ist das hektische Nachjustieren der Bundesregierung bei den Klimazielen zu bewerten. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht Ende April in seinem Urteil dafür eine Frist bis Ende 2022 gesetzt. Die notwendige Folgenabschätzung blieb auf der Strecke - nicht zuletzt zum Nachteil für die gesamte Automobilbranche. Für uns ist klar: Nachhaltig wirksames politisches Handeln darf nicht von Ergebnissen der Meinungsforscher bestimmt werden. Was uns bereits angekündigt wurde: Die Sprit-Preise sollen nach der Wahl um 16 Cent pro Liter steigen. Und die Strompreise für das Laden der E-Autos gehen schon jetzt in die Höhe. Unsere Forderung ist klar: Die individuelle Mobilität der Menschen in unserem Land muss bezahlbar bleiben."

Jutta Bernhard / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Jutta Bernhard am 10.06.2021, 15:33 Uhr veröffentlicht.