MOTOR-EXCLUSIVE

Mirko Stepan - 27. Mai 2019, 08:16 Uhr MOTORSPORT

Die Katze ist längst aus dem Sack

Die Formel E hat vorgemacht, dass mit elektrisch angetriebenen Rennwagen spannender Motorsport geboten werden kann. Seit dieser Saison muss die Jaguar I-Pace eTrophy beweisen, dass dies auch mit seriennahen E-Autos möglich ist.


Die Formel E hat vorgemacht, dass mit elektrisch angetriebenen Rennwagen spannender Motorsport geboten werden kann. Seit dieser Saison muss die Jaguar I-Pace eTrophy beweisen, dass dies auch mit seriennahen E-Autos möglich ist.

Ein Wochenende lang war Berlin Hauptstadt der E-Mobilität. Denn die Formel E und in deren Rahmenprogramm, die Jaguar I-Pace eTrophy, gastierten auf dem Tempelhofer Feld. Wo vor 70 Jahren die Luftbrücke das isolierte Berlin mit Lebensmitteln versorgte, soll heute die Brücke zur nachhaltigen Mobilität geschlagen werden - und die ist für Politiker und Autobauer derzeit Batterie-elektrisch.

Und weil Automobile schon immer in Blech geschneiderte Emotionen sind, soll den aufgrund des fehlenden Motorgebrabbels irgendwie klinisch wirkenden E-Autos natürlich auch etwas Lustvolles eingehaucht werden - und das geht schon immer gut mit Rennsiegen.

Obwohl sich inzwischen nahezu alle großen Hersteller in der Formel E engagieren oder ihr Mitmischen angekündigt haben, kann Jaguar in diesem Bereich wohl eine Vorreiterrolle zugesprochen werden: die Briten setzen nicht nur auf die Rennen mit den elektrischen Formelwagen, sondern haben für ihren I-Pace gleich eine eigene Rennserie etabliert. Das ist mutig und wegweisend - denn hier zeigt sich, wie weit E-Autos mittlerweile sind, und dass ihnen immer noch die Reichweite Grenzen setzt, auch wenn diese im Serienauto nach WLTP- alltagstaugliche 470 Kilometer beträgt.

Jürgen Vogel, bekennender Jaguar-Fan, Markenbotschafter und I-Pace-Fahrer, schwärmt von der Ruhe im E-Auto, und von dem speziellen Fahrgefühl. Das liebe auch seine kleine Tochter, für die jede Fahrt im Elektroauto wahre Entspannung sei.

Célia Martin vom Viessmann Jaguar eTrophy Team Germany geht es im I-Pace nicht so gemütlich an wie Vogel. Die 27-jährige Französin muss für gleich zwei schwierige Themen die Rolle der Botschafterin übernehmen: Frau am Rennwagen-Steuer und Werbung für E-Mobilität.

Dass sie sich von schwierigen Situationen nicht unterkriegen lässt, hat Martin bereits bewiesen: mit dem ersten Saisonrennen in Riad war sie gemeinsam mit ihrer britischen Mitstreiterin Katherine Legge vom Team Rahal Letterman Lanigan Racing als erste Frau bei einem Rennen in Saudi-Arabien am Start.

In Berlin hat Celia den zweiten Platz der Nachwuchswertung Pro Am belegt, im Gesamtfeld landete sie auf Rang acht. Und hat mit Jaguar wieder einmal bewiesen, dass E-Autos alles andere sind als Spaßbremsen. Tausende begeisterte Zuschauer durften das live vor Ort miterleben.

Mirko Stepan / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie MOTORSPORT wurde von Mirko Stepan am 27.05.2019, 08:16 Uhr veröffentlicht.