MOTOR-EXCLUSIVE

Ralf Loweg - 4. Oktober 2019, 15:24 Uhr MOTORSPORT

Tourenwagen mit "grünem" Benzin

Der Motorsport entdeckt angesichts der aktuellen Klima-Debatte sein grünes Gesicht. So startet beispielsweise die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) beim Saisonfinale 2019 in Hockenheim (4. bis 6. Oktober) einen Pilotversuch mit klimafreundlicherem Hochleistungsbenzin.


Der Motorsport entdeckt angesichts der aktuellen Klima-Debatte sein grünes Gesicht. So startet beispielsweise die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) beim Saisonfinale 2019 in Hockenheim (4. bis 6. Oktober) einen Pilotversuch mit klimafreundlicherem Hochleistungsbenzin.

Der von Serienpartner Aral entwickelte Spezial-Kraftstoff besteht zur Hälfte aus erneuerbaren Komponenten, die aus Abfallstoffen gewonnen werden. Dadurch soll er für eine um über 30 Prozent bessere CO2-Bilanz sorgen, verglichen mit Kraftstoffen, die ausschließlich aus Mineralöl hergestellt werden. Dieser Kraftstoff wird nun in Hockenheim erstmals in Rennfahrzeugen getestet.

Als Testträger dienen zunächst die sogenannten Renntaxis von Audi und Aston Martin, mit denen die Hersteller im Rahmenprogramm der Veranstaltung unterwegs sind Audi verwendet als Renntaxi einen Audi RS 5 DTM von 2017 mit zusätzlichem Beifahrersitz, R-Motorsport setzt für das Erlebnisprogramm ein Aston Martin Vantage GT4-Rennfahrzeug ein.

"Mit der Entwicklung und dem Einsatz dieses Kraftstoffes demonstrieren wir das Potenzial von weiterentwickelten flüssigen Kraftstoffen im Verbrennungsmotor. Sie können zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen des Verkehrs leisten," erläutert Peter Sauermann, Leiter der Aral-Forschung.

Es ist vorgesehen, dass die Versuche mit dem Kraftstoff in der kommenden Saison in den Renntaxi-Fahrzeugen fortgesetzt werden. "Das Pilotprojekt ist Teil eines Zukunftsprogramms für den Einsatz nachhaltiger Antriebe in der DTM", sagt Achim Kostron, Geschäftsführer der DTM-Dachorganisation ITR. Dabei liege der Fokus aber nicht nur auf klimafreundlicheren Kraftstoffen, sondern auch auf dem Thema Hybridantrieb.

Derzeit werde mit potenziellen technischen Partnern an einem entsprechenden Hybridsystem erarbeitet, teilt die ITR mit. Aus Kostengründen soll das System als Einheitsbauteil für alle DTM-Fahrzeuge unter Verwendung der derzeitigen Vierzylinder-Motoren mit Turboaufladung ausgelegt werden.

Dieser Artikel aus der Kategorie MOTORSPORT wurde von Ralf Loweg am 04.10.2019, 15:24 Uhr veröffentlicht.