MOTOR-EXCLUSIVE

Lars Wallerang - 8. Oktober 2019, 14:06 Uhr AUTOMOBIL

Bugatti und die Weltrekorde

Die exklusive Sportwagen-Marke Bugatti blickt zurück auf 110 Jahre Erfolgsgeschichte und zählt Weltrekorde. Allein in den vergangenen 30 Jahren standen Bugatti-Fahrer mehrere Male auf dem Siegertreppchen.


Die exklusive Sportwagen-Marke Bugatti blickt zurück auf 110 Jahre Erfolgsgeschichte und zählt Weltrekorde. Allein in den vergangenen 30 Jahren standen Bugatti-Fahrer mehrere Male auf dem Siegertreppchen. Mit dem aktuellen Weltrekord des Chiron Super Sport 300+1, der mit 490,484 km/h als erstes Auto überhaupt die 300 Meilen pro Stunde erreicht hat, unterstreicht Bugatti abermals die Spitzenstellung.

Ein kleiner Überblick (Auswahl):

Anfang der 1990er-Jahre schuf Artioli Romani mit dem Bugatti EB110 den ersten Supersportwagen der Neuzeit und die DNA für die Hypersportwagen der 2000er: Allradantrieb, vier Turbolader und ein Carbon-Monocoque. In Kombination mit leistungsstarken Motoren kitzelte Bugatti das technisch Mögliche heraus. Beim EB110 sitzt ein 3,5-Liter-V12-Mittelmotor mit fünf Ventilen pro Brennraum hinterm Fahrer, die Leistung liegt je nach Modell und Ausbaustufe zwischen 560 PS beim GT und 610 PS beim Supersport (SS). Zutaten für mehrere Weltrekorde für Serienfahrzeuge:

EB110 GT:
- Beste Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 3,46 Sekunden, Mai 1992
- Beste Beschleunigung auf 400 Meter: 11,4 Sekunden, Mai 1992
- Beste Beschleunigung auf 1000 Meter: 20,7 Sekunden, auf 259,7 km/h, Mai 1992
- Beste Höchstgeschwindigkeit: 342 km/h, Mai 1992

EB110 SS:
- Beste Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 3,26 Sekunden, Mai 1993
- Beste Beschleunigung auf 400 Meter: 10,9 Sekunden, Mai 1993
- Beste Beschleunigung auf 1000 Meter: 19,61 Sekunden, auf 276,5 km/h, Mai 1993
- Beste Höchstgeschwindigkeit: 351 km/h mit EB110 SS, Mai 1993
- Schnellstes Auto mit Naturgas: Weltrekord mit Naturgas von 344,7 km/h, Juli 1994
- Schnellste Serienauto auf Eis: 296,34 km/h, März 1995

Mit dem Veyron stellt Bugatti drei Geschwindigkeitsrekorde auf
Der ab 2005 im französischen Molsheim hergestellte Veyron zog nach. Als Antrieb dient ein 8,0-Liter-16-Zylinder-Motor mit anfangs 1.001 PS. Der erste Hypersportwagen fährt im April mehrmals über 408,47 km/h schnell und wird mit 407 km/h in den Zulassungspapieren eingetragen. Damit ist der Veyron zu Beginn seiner Fertigung der schnellste Seriensportwagen der Welt.

Im Juni 2010 legt der weiterentwickelte Veyron Super Sport noch Leistung drauf. Sein Motor leistet nun 1.200 PS und treibt den Hypersportwagen auf bis zu 431 km/h an. Wieder Weltrekord als das schnellste Serienfahrzeug mit Straßenzulassung. Um die unglaubliche Geschwindigkeit von mehr als 400 km/h zu erreichen, muss ein zweiter Schlüssel, der sogenannte Speed-Key, aktiviert werden. Damit wird der Veyron unter anderem keilförmig abgesenkt, der Heckflügel verstellt und die Diffusorklappen schließen sich, um den Luftwiderstand zu senken. Ein technisches Meisterwerk.

Im April 2013 fährt der offene Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse einen weiteren Geschwindigkeitsrekord ein: Mit 408,84 km/h wird er der schnellste straßenzugelassene Roadster der Welt.

Und nun der aktuelle Chiron, der Hypersportwagen, der wieder in Handarbeit im französischen Molsheim entsteht. Sein 8,0-Liter-16-Zylinder-Motor kommt auf 1.103 kW/1.500 PS, sein Drehmoment liegt bei 1.600 Newtonmeter. 2017 stellt der ehemalige Formel-1-Fahrer Juan Pablo Montoya mit dem Chiron einen neuen Weltrekord auf. Er fuhr in einem Chiron von 0 auf 400 auf 0 km/h in nur 41,96 Sekunden die bis dahin kürzeste Zeit. Das macht Bugatti so schnell keiner nach.

Dieser Artikel aus der Kategorie AUTOMOBIL wurde von Lars Wallerang am 08.10.2019, 14:06 Uhr veröffentlicht.