MOTOR-EXCLUSIVE

Ralf Loweg - 7. November 2019, 13:16 Uhr MOTORSPORT

Jetzt kommt der elektrische Tourenwagen

Ob es Racing-Puristen gefällt oder nicht: Die Elektromobilität breitet sich im Motorsport immer weiter aus. Jetzt entdeckt die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) ihr Herz für Stromer. Mit einer Konzeptstudie für Rennfahrzeuge mit Elektroantrieb wirft DTM-Vermarkter ITR einen Blick in die Zukunft des Motorsports.


Ob es Racing-Puristen gefällt oder nicht: Die Elektromobilität breitet sich im Motorsport immer weiter aus. Jetzt entdeckt die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) ihr Herz für Stromer. Mit einer Konzeptstudie für Rennfahrzeuge mit Elektroantrieb wirft DTM-Vermarkter ITR einen Blick in die Zukunft des Motorsports.

Der Entwurf geht laut ITR weit über gegenwärtig existierende Rennserien mit Elektrofahrzeugen hinaus. So werden die Elektromotoren der Rennfahrzeug-Studien auf zwei verschiedene Arten mit Energie versorgt: entweder über eine Batterie oder über eine Brennstoffzelle, die Wasserstoff in elektrische Energie wandelt.

Auch die Boxenstopps sind in der künftigen Rennserie nicht das, was sie mal waren. Industrieroboter sollen dann nicht nur die Räder automatisch wechseln, sondern auch die im Fahrzeug-Unterboden befindliche Batterie oder den Wasserstofftank - je nach Energiespeicher.

Der Entwurf sieht extrem leistungsstarke Tourenwagen vor, in denen die Fahrer kurzzeitig bis zu 1.000 PS Leistung abrufen können. Angesichts dieser Power wären bei einem 30- bis 40-minütigen Rennen ein Wechsel von Batterie oder Wasserstofftank notwendig. Ein von der ITR verbreitetes Video zeigt Animationen der E-Rennfahrzeuge und der Boxenstopps.

"Dies ist ein ebenso mutiges wie innovatives Konzept", sagt DTM-Chef Gerhard Berger. "Wer die Zukunft des Motorsports gestalten und auch mit alternativen Antrieben Racing bieten will, das die Fans begeistert, muss den Blick weiter nach vorn richten. Und dass Hersteller, die sich im Motorsport engagieren wollen, ihr Augenmerk zunehmend auf alternative Antriebskonzepte legen, ist augenscheinlich." Seit der Saison 2019 kommen in der DTM Fahrzeuge mit effizienten Vierzylinder-Hochleistungsmotoren mit mehr als 600 PS zum Einsatz.

Doch die DTM soll noch sauberer werden, Die ITR hat gemeinsam mit den in der DTM engagierten Herstellern und weiteren Entwicklungspartnern ein tragfähiges Lastenheft für die Einführung eines Hybridsystems auf Basis der derzeitigen Zwei-Liter-Turbomotoren erstellt. Ziel ist es, dass die Hybrid-Technologie 2022 in der DTM eingeführt wird.

Echte Racer trauern bei diesen sauberen Aussichten der guten alten Zeit nach - als die Luft noch nach Benzin und Gummi roch. Doch angesichts des Klima-Hypes ist der Wandel auch im Motorsport nicht mehr aufzuhalten.

Dieser Artikel aus der Kategorie MOTORSPORT wurde von Ralf Loweg am 07.11.2019, 13:16 Uhr veröffentlicht.