MOTOR-EXCLUSIVE

Lars Wallerang - 23. April 2020, 11:42 Uhr MOTORRAD

Motorrad-Saison eröffnet - aber sicher!

Der Frühling zeigt sich sonnig und mild - ein kleiner Trost in der trüben Corona-Krise. Motorradfahren ist natürlich erlaubt und macht bei schönem Wetter besonders viel Spaß. Experten geben Tipps rund um das Thema Sicherheit auf dem Kraftrad.


Der Frühling zeigt sich sonnig und mild - ein kleiner Trost in der trüben Corona-Krise. Motorradfahren ist natürlich erlaubt und macht bei schönem Wetter besonders viel Spaß. Experten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung geben Tipps rund um das Thema Sicherheit auf dem Kraftrad.

Verletzte Gliedmaßen sind bei Motorradunfällen am häufigsten. Der Kopf führt diese Statistik also nicht an - zum Glück. Somit erfüllt der Helm bei vielen Stürzen seine Funktion. Damit der Kopf gut geschützt bleibt, sollte der Biker seinem Helm regelmäßig etwas Aufmerksamkeit widmen. Das beginnt bei der Pflege und endet mitunter beim Neukauf.

Für die Pflege bietet der Handel zahlreiche Helm- und Visierreiniger. Oft helfen allerdings auch Hausmittel, sagen die Experten. Um Insektenreste zu entfernen, reiche es aus, sie einzuweichen und mit Schwammtuch und lauwarmer Seifenlauge abzuwaschen. Für die Innenpolster eignen sich ebenfalls Markenreiniger, aber eine Handwäsche mit Feinwaschmittel führt durchaus auch zur gewünschten Sauberkeit und Frische.

Hat der Helm allerdings einen harten Aufschlag hinter sich oder ist älter als fünf bis sieben Jahre, empfiehlt die GTÜ eine Neuanschaffung. Die Struktur könnte gelitten haben, so dass nicht mehr die volle Schutzwirkung vorhanden ist. Rechtlich bestehen Grauzonen, aber wer sich an die Norm ECE 22-05 hält, befindet sich auf der sicheren Seite. Die GTÜ-Hitliste der Kaufkriterien sind Sicherheit, Passform, Komfort und Funktionalität. Erst danach folgen Preis und Design.

Bei der weiteren Schutzkleidung steht die Entwicklung nicht still. Das wird beim "Neck Brace", der gängige Begriff für die Halskrause, ebenso deutlich wie beim Airbag: Leichter, komfortabler und sicherer, so lauten die Trends.

Das gilt ebenfalls für die Protektoren an Knien, Ellenbogen und vor allem dem Rücken. Sie sollten zu jeder Ausrüstung gehören. Viele Motorradjacken und Hosen lassen sich mit diesem Schutz nachrüsten und somit auf den modernsten Stand bringen. Für den Rücken gibt es viele eigenständige Systeme als separat anzulegende Protektoren oder Protektorwesten. Getragen werden sie unter der Motorradkleidung. Wichtig ist, dass der Protektor bestmöglich zur Körperanatomie passt und der Norm CE EB 1621-2 entspricht.

Bei einem Sturz sind in vielen Fällen Hände und Füße besonders gefährdet. Für Handschuhe ist das Außenmaterial weniger wichtig. Entscheidend sind ausreichend starke Schutzpolster aus Kunststoff oder Spezialschaum, die Handkante und Knöchel vor Verletzungen bewahren. Zu achten ist auf einen guten Sitz mit dennoch genügend Bewegungsfreiheit, um alle Hebel und Schalter sicher und schnell bedienen zu können.

Noch ein Wort zur Sicherheitsweste: Immer mehr Biker vertrauen auf das leuchtende Gelb oder Orange, selbst wenn sie das Tragen für ziemlich uncool halten. Das Argument ist stichhaltig: Sie werden im Straßenverkehr weit besser erkannt als mit schwarzer oder grauer Kleidung. Die GTÜ unterstreicht diese Sichtweise. Signalwesten sind ein vergleichsweise einfacher, aber entscheidender Beitrag zu mehr Sicherheit.

Dieser Artikel aus der Kategorie MOTORRAD wurde von Lars Wallerang am 23.04.2020, 11:42 Uhr veröffentlicht.