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15Audi RS7 Sportback - elegant trifft auf sportlich
mid Groß-Gerau - Im Vergleich zu seinem großen Bruder Audi RS6 Avant wirkt der RS7 Sportback auf den ersten Blick graziler. Mike Neumann / mid
AUTOMOBIL
Mike Neumann - 19. November 2021, 16:28 Uhr AUTOMOBIL

Audi RS7 Sportback - elegant trifft auf sportlich

Seit Audis erster Vorstellung des A7 unter dem Modellnamen 'A7 C7' im Juli des Jahres 2010 ist ein wenig Zeit vergangen. Im Jahre 2018 wurde die zweite Generation des A7 als 'A7 C8' vorgestellt und bereits ein Jahr später wurde das schnellste Modell der Baureihe auf der IAA 2019, damals noch in Frankfurt am Main, der Öffentlichkeit präsentiert. Zeit für den Motor-Informations-Dienst (mid) diese Oberklasse-Limousine unter die Lupe zu nehmen.


Seit Audis erster Vorstellung des A7 unter dem Modellnamen "A7 C7" im Juli des Jahres 2010 ist ein wenig Zeit vergangen. Im Jahre 2018 wurde die zweite Generation des A7 als "A7 C8" vorgestellt und bereits ein Jahr später wurde das schnellste Modell der Baureihe auf der IAA 2019, damals noch in Frankfurt am Main, der Öffentlichkeit präsentiert. Zeit für den Motor-Informations-Dienst (mid) diese Oberklasse-Limousine unter die Lupe zu nehmen.

Im Vergleich zu seinem großen Bruder Audi RS6 Avant wirkt der RS7 Sportback auf den ersten Blick graziler. Etwas weniger bullig, etwas weniger kantig, etwas weniger breit, dafür mit der wohl schönsten Profilansicht mit dem langgezogenen Fließheck im aktuellen Portfolio. Seine Zugehörigkeit zur Audi Sport GmbH (ehemals quaddro GmbH) kann er trotzdem nicht ganz verheimlichen. Die zwei RS-typischen großen ovalen Endrohre lassen Vermutungen anstellen, die Front ist die Gleiche wie beim RS6, doch spätestens bei den 22 Zoll großen RS-Felgen mit der 44 Zentimeter Carbon-Keramik Bremsanlage mit 10 (!) Kolben vorne sind alle Zweifel vergessen.

Der Motor ist ebenfalls ein alter Bekannter. Der 4 Liter Hubraum fassende 8-Zylinder mit Biturbo Aufladung leistet 441 kW/600 PS und wahnsinnige 800 Nm Drehmoment, die zwischen 2.050 - 4.500 U/min anliegen. Unterstützt wird das Aggregat durch ein 48V Bordnetz, welches beim Anfahren unterstützt und das den Motor zwischen 55 und 160 km/h ausschalten kann, um das Fahrzeug segeln zu lassen. Wird die Leistung nicht komplett abgerufen, hilft die automatische Zylinderabschaltung und reduziert die angesteuerten Zylinder im Teillastbereich von 8 auf 4. Eine schnell schaltende ZF 8-Gang Wandlerautomatik kümmert sich um die Schaltvorgänge - alternativ kann man auch manuell über zwei wertige Alu-Paddels am Lenkrad übernehmen.

Um auf längeren Autobahnfahrten den nötigen Komfort zu bieten, gibt es standardmäßig das Adaptive Luftfahrwerk und die super bequemen beheiz- oder belüftbaren RS Sportsitze. Diverse Fahrmodi, Eco, Comfort und Dynamic lassen sich nach Belieben einstellen und so sind auch Fahrten über 500 Kilometer am Stück kein Problem. Zwei Modi (RS1 und RS2) lassen sich des Weiteren vorkonfigurieren und dann über eine Taste am Lenkrad bequem aktivieren.

Wir haben hier schließlich immer noch ein RS Modell vor der Nase, in unserem Fall sogar mit RS Dynamic Paket Plus. Bedeutet: die Höchstgeschwindigkeit ist von 250 km/h auf 305 km/h aufgebohrt, eine RS Keramik-Bremsanlage sorgt für schnellen Stand, die Dynamik-Allradlenkung und der permanente, nicht deaktivierbare, quattro (Allradantrieb) mit Sportdifferenzial sorgen für die Bodenhaftung. Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird von Audi konservativ mit 3,6 Sekunden angegeben, es geht in der Regel aber auch 1 bis 3 Zehntel schneller - beeindruckend für ein 2.140 kg Leergewicht schweres Fahrzeug.

Der Heckflügel fährt ab 120 km/h automatisch aus dem Kofferraumdeckel aus, um die Aerodynamik weiter zu unterstützen. Das Fahrzeug ist eher auf präzises Fahren statt auf Drifts ausgelegt - es klebt förmlich auf der Straße. Der Normverbrauch wird mit 11,5 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer angegeben. Die CO2 Emissionen liegen bei 263 g/km, unser Testverbrauch liegt je nach Fahrweise zwischen 11 und 15 Liter auf 100 Kilometer.

Im Innenraum zeigt sich der Audi RS7 typisch hochwertig verarbeitet, viel Alcantara in Kombination mit Carbon-Elementen und viel Technik. Drei Displays erwarten die Insassen, einmal für die Klimasteuerung, einmal das Infotainmentsystem und das digitale Fahrercockpit. Das Navigationssystem wird sehr modern mit schöner Karte dargestellt, wahlweise auch im Cockpit oder im Head-up Display. Wer beim Fahren gerne Musik hört, dem ist das Bang&Olufsen Soundsystem nahe zu legen, hier kriegt man richtig was auf die Ohren.

Die Parkassistenz-Systeme mit diversen Kameras in Verbindung mit der Allradlenkung lassen auch das vergleichsweise lange Fahrzeug ohne Probleme in Parklücken navigieren und an moderner Konnektivität für Mobiltelefone ist neben Apple Car Play auch Android Auto an Bord. Zum Laden gibt es in der Mittelkonsole eine Kabellose Ladeschale, die auch größere Smartphones aufnehmen kann. Die Ambientbeleuchtung im Innenraum lässt sich nach Belieben einstellen, und um auch im Dunklen den vollen Durchblick zu ermöglichen leuchten die Matrix LED Laserlicht Scheinwerfer die Fahrbahn super aus. Wenn für die längere Reise mal etwas mehr Gepäck anfällt, muss man sich nicht sorgen, in den Kofferraum passen bequem zwei große Koffer. Passagiere im Fond haben auch ausreichend Platzangebot und dürfen sich im Winter über eine Sitzheizung freuen.

Den ganzen Spaß kann man ab 124.500 Euro in der Basisversion erleben, dürfen es noch ein paar Extras zusätzlich sein, steigt der Preis etwas. Unser Testwagen liegt preislich bei rund 164.500 Euro.

Mike Neumann / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie AUTOMOBIL wurde von Mike Neumann am 19.11.2021, 16:28 Uhr veröffentlicht.