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Trauer um Ex-Rennfahrer Eberhard Mahle
mid Groß-Gerau - Bis zuletzt dem Rennsport verbunden: Eberhard Mahle. Porsche
AUTOMOBIL
Rudolf Huber - 23. Dezember 2021, 11:28 Uhr AUTOMOBIL

Trauer um Ex-Rennfahrer Eberhard Mahle

Eberhard Mahle war ein waschechter Car-Guy, er hatte Benzin im Blut. Vor allem mit Porsche-Modellen gewann er reihenweise Rennen und Titel. Jetzt ist der ehemalige Rennfahrer im Alter von 88 Jahren verstorben.


Eberhard Mahle war ein waschechter Car-Guy, er hatte Benzin im Blut. Vor allem mit Porsche-Modellen gewann er reihenweise Rennen und Titel. Jetzt ist der ehemalige Rennfahrer im Alter von 88 Jahren verstorben.

Eberhard Mahle wurde 1966 Europameister. Porsche verdankt ihm den ersten internationalen Titel auf einem Porsche 911. Eberhard Mahle erzielte zuvor Erfolge auf anderen Marken, so die Deutsche GT Meisterschaft 1957 auf Alfa Romeo und die Deutsche Bergmeisterschaft 1959 auf Volvo. Er war Werksfahrer für Abarth, Borgward und Mercedes-Benz.

Früh war er auch mit den Fahrzeugen aus Zuffenhausen erfolgreich: 1959 wurde er mit einem Porsche 550 Spyder Zweiter bei der Targa Florio. 1960 gewann er die Rallye Solitude auf einem Porsche 356 Super 90. "Die Nachricht über seinen Tod trifft uns sehr. Wir sind in Gedanken bei seiner Frau Karin, der Familie und den Vereinen, für die Ebs Mahle bis ins hohe Alter aktiv war", sagt Achim Stejskal, Leiter Porsche Heritage und Museum. "Wir danken ihm für seine Rennerfolge und die zahlreichen Einsätze für das Museum als Zeitzeuge, so zum Beispiel beim Solitude Revival oder am Gaisberg."

Eberhard Mahles Vater Ernst gründete mit seinem Bruder Hermann die heutige Mahle GmbH. Die ersten Mahle-Hochleistungskolben wurden Anfang der fünfziger Jahre im Porsche 356 getestet. Schnell wurde die Firma Mahle Erstausrüster für Porsche. Eberhard Mahle fuhr schon als Jugendlicher Motorrad und Auto. 1954 begann er seine Rennkarriere mit einem DKW 3=6 bei der Rallye Solitude und wurde auf Anhieb Klassensieger. Im gleichen Jahr kaufte Eberhard Mahle seinen ersten Porsche. Trotz der eher bescheidenen 40 PS des 1.100-Kubik-Boxermotors wurde er im Folgejahr Sechster beim Achalm-Bergrennen bei Reutlingen.

Bis 1963 startete der junge Schwabe bei rund 210 Rennen und Rallyes, bei denen er sechs Gesamt- und über 150 Klassensiege feierte. Nach einem unverschuldeten schweren Unfall 1964 mit einem Go-Kart verbrachte Eberhard Mahle anderthalb Jahre im Krankenhaus. 1966 war er soweit genesen, "dass ich es nochmal probieren wollte", erzählte er. Erstmals gab es 1966 bei den Europa-Bergmeisterschaften auch in der GT-Klasse ohne Hubraumbegrenzung nicht nur einen Pokal, sondern einen Titel zu gewinnen. "Das war gerade recht für mich", berichtete Eberhard Mahle.

Er war 1966 trotz leistungsmäßiger Unterlegenheit der Beste und gewann bis auf eines alle weiteren Rennen in der GT-Klasse. Der Europameistertitel "war mein größter Erfolg", so Eberhard Mahle. "Besonders weil die ganzen Experten sagten, das kannst du eigentlich nicht gewinnen."

Dieser Artikel aus der Kategorie AUTOMOBIL wurde von Rudolf Huber am 23.12.2021, 11:28 Uhr veröffentlicht.