MOTOR-EXCLUSIVE

Lars Wallerang - 26. Juni 2020, 12:14 Uhr OLDTIMER

Geschichte des gekühlten Autos

Ein noch so schöner Sommer kann Autofahrern zu schaffen machen. Der Grund: Hitze im Fahrzeug. Hersteller feilen schon seit vielen Jahrzehnten an Kühlmethoden. Los geht es mit dem Dreiecksfenster. Und danach kommt die Kältetechnik ins Spiel.


Ein noch so schöner Sommer kann Autofahrern zu schaffen machen. Der Grund: Hitze im Fahrzeug. Hersteller feilen schon seit vielen Jahrzehnten an Kühlmethoden. Los geht es mit dem Dreiecksfenster. Und danach kommt die Kältetechnik ins Spiel. Seat, heute die spanische Tochter von VW, rollt die Geschichte des gekühlten Autos auf.

Bereits ab den 1940er-Jahren existiert eine frühe Form der Klimasteuerung, die sich der Amerikaner Willis Haviland Carrier patentieren lässt. Bei einem Kostenpunkt von 300 Dollar ist diese jedoch damals für die wenigsten Fahrer erschwinglich.

Die meisten greifen also zur einfachsten Lösung: die Fenster herunterzukurbeln. Die beiden Dreiecksfenster des Seat 1400 sind 1953 daher eine echte Neuheit: Durch die besondere Geometrie der geöffneten Fenster entsteht ein konstanter Luftstrom, der hauptsächlich auf Hände und Arme von Fahrer und Beifahrer gleitet.

Den Durchbruch für die Klimaanlage bringt Nash-Kelvinator, der sich als erster Hersteller auf Klimaanlagen spezialisiert hat und wegen des großen Anklangs gleich mehrere Automobilhersteller damit beliefert. Im Jahr 1973 ist der Seat 132 das erste Modell des Herstellers, das Kunden die Option einer werksseitig eingebauten Klimaanlage bietet.

Der Seat Ibiza aus dem Jahr 1993 wird mit einer für seine Zeit sehr fortschrittlichen Klimaanlage ausgeliefert. Allerdings ist es noch nicht möglich, eine genaue Temperatur einzustellen. Stattdessen richtet sich der Kühleffekt nach der Stärke des Innenraumgebläses, die vom Fahrer individuell reguliert werden kann. Die Klimaanlage sorgt zudem für eine trockene Umluft im Fahrzeuginneren - und verhindert so das Beschlagen der Windschutzscheibe.

Dann kommt die Klimaautomatik ins Spiel: "Die Climatronic des neuen Seat Leon ermöglicht die individuelle Einstellung der persönlichen Wohlfühltemperatur nicht nur für den Fahrer, sondern auch für den Beifahrer und die Passagiere im Fond des Fahrzeugs", sagt Eva Villar, die bei Seat Klimaanlagen entwickelt. "Wir empfehlen übrigens eine Temperatur von 22 Grad Celsius."

Um die Temperatur im Inneren des Fahrzeugs konstant und unabhängig von der Außentemperatur aufrechtzuerhalten, arbeitet das System mit mehreren Sensoren. Faktoren wie Außen- und Innentemperatur, Sonnenlicht, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit werden dabei alle berücksichtigt. Bei den Hybridmodellen des Leon ist es sogar möglich, die Climatronic aus der Ferne zu steuern, damit das Fahrzeug schon beim Einsteigen optimal temperiert ist.

Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Lars Wallerang am 26.06.2020, 12:14 Uhr veröffentlicht.