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3Chinas neue Mittelklasse Voge 500AC
mid Groß-Gerau - Die Voge 500AC tritt mit eigenständigem Design an. Voge
MOTORRAD
Marcus Efler - 22. Juli 2022, 15:49 Uhr MOTORRAD

Chinas neue Mittelklasse Voge 500AC

Die Voge 500AC präsentiert sich als gut ausgestattete Alternative zu japanischen Naked Bikes. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat eine erste Testfahrt mit dem Cafe Racer gestartet.


Die Voge 500AC präsentiert sich als gut ausgestattete Alternative zu japanischen Naked Bikes. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat eine erste Testfahrt mit dem Cafe Racer gestartet. Die Mittelklasse, also Maschinen mit einem halben Liter oder ein bisschen mehr Hubraum, ist so etwas wie das Schweizer Taschenmesser unter den Motorrädern: Sie ist für fast alles zu gebrauchen. Das brave Alltagspendeln beherrschen die Maschinen ebenso gut wie die größere Tour, und wenn es gewünscht wird, auch mal eine sportlichere Gangart. Meist mit einer überschaubaren Leistung zu haben, sind sie auch für Gelegenheitsfahrer mit dem "kleinen" Motorrad-Führerschein A2 eine attraktive Wahl.

Die Voge 500AC verkörpert diese Tugenden zumindest auf den ersten Blick in Reinkultur. Voge wer? Die Marke, vorne gesprochen wie "wo" und hinten wie das englische "Page", gehört zum chinesischen Hersteller Loncin und ist in Deutschland als Konkurrent einschlägiger Japaner mit immerhin schon sechs Modellen präsent. Die 500AC vertritt die junge Marke in der beliebten Designer-Klasse der unverkleideten Cafe Racer, und das auf eine recht einnehmende Art. Für nicht billige, aber faire 6.200 Euro (plus Überführung) bietet sie mehr als so manch teurere Halbliter-Maschine: Ein eigenständiges, charakterstarkes Design mit LED-Beleuchtung rundum, das Passanten mit Motorrad-Faible die parkende Maschine auch schon mal ausführlicher betrachten lässt.

Dazu Teile renommierter Zulieferer wie eine Upside-Down-Gabel von Kayaba und Bremsen von Nissin mit ABS - und ein sauber aufgebautes, gut ablesbares Digital-Display im Cockpit mit Smartphone-Anbindung und dem kleinen, aber durchaus sicherheitsrelevanten Feature der Reifendruck-Kontrolle. Der 47 PS starke Zweizylinder legt schon im Stand vernehmlich los, und zieht dann kurz über Leerlauf angenehm kräftig bis etwa 6.000 Touren los. Darüber hinaus muss man nicht mehr drehen, bringt dann nicht mehr viel. Nervige Vibration erspart der recht laufruhige Twin dem Fahrer auf Sitzbank ebenso wie an Fußrasten und Lenker-Ende. Das gut schaltbare Getriebe hilft, die sechs Gänge sauber zu sortieren.

Die Sitzposition ist entspannt mit einem Hauch Sportlichkeit, auch längere Touren lassen sich mit Reisetempo 130 locker absolvieren, auch inklusive Sozia/Sozius. Darüber hinaus bremst der Fahrtwind die Lust auf die (Leistungsmäßig durchaus mögliche) schnellere Fahrt. Zur Streckentauglichkeit trägt auch die sehr brauchbare Reichweite von etwa 400 Kilometern bei. Kurven durcheilt die 198 Kilo schwere Chinesin solide und gut beherrschbar, will dabei aber manchmal mit etwas Nachdruck beherrscht werden. Allzu dynamische Ambitionen sollten Fahrer eher nicht haben, wer für Alltag und Reise ein wenig Komfort bevorzugt, sitzt auf der Voge 500AC aber zweifellos richtig.

Marcus Efler / mid

Technische Daten Voge 500AC:

Motor: Wassergekühlter 2-Zylinder
Hubraum: 471 ccm
Leistung: 34,5 kW/47 PS bei 8.500 U/min
Getriebe: 6-Gang
Gewicht fahrbereit: 198 kg
Tankinhalt: 19 Liter
Spitze: 160 km/h
Verbrauch: 4,1 l/100 km
CO2: 95 g/km
Preis: 6.199 Euro

Dieser Artikel aus der Kategorie MOTORRAD wurde von Marcus Efler am 22.07.2022, 15:49 Uhr veröffentlicht.