MOTOR-EXCLUSIVE

Lars Wallerang - 8. Juli 2020, 12:40 Uhr AUTOMOBIL

Digitale Mercedes S-Klasse denkt mit

Der Luxusliner des Hauses Daimler, die Mercedes S-Klasse, bekommt einen neuen digitalen Schub: Mit ihr geht die zweite Generation der 2018 vorgestellten MBUX (Mercedes-Benz User Experience) an den Start.


Der Luxusliner des Hauses Daimler, die Mercedes S-Klasse, bekommt einen neuen digitalen Schub: Mit ihr geht die zweite Generation der 2018 vorgestellten MBUX (Mercedes-Benz User Experience) an den Start. Bei der MBUX handelt es sich um ein lernfähiges System.

Auf den bis zu fünf großen Bildschirmen, teils mit OLED-Technologie, erleichtern brillante Ansichten die Steuerung von Fahrzeug- und Komfortfunktionen. Der Mensch soll bei MBUX im Mittelpunkt stehen. Die Möglichkeiten der Personalisierung und der intuitiven Bedienung sind umfangreicher geworden. Das gilt im Fond, aber auch für den Fahrer: So ermöglicht zum Beispiel das neue 3D-Fahrer-Display auf Knopfdruck erstmals eine räumliche Szenenwahrnehmung. Echte Tiefenwirkung wird erzielt, ohne dass eine spezielle 3D-Brille getragen werden muss.

Der Sprachassistent "Hey Mercedes" ist laut Hersteller noch tauglicher für Dialoge zwischen Fahrer und Fahrzeug geworden. So können bestimmte Aktionen auch ohne den Aktivierungsbegriff "Hey Mercedes" ausgelöst werden. Dazu gehören die Annahme eines Telefonanrufs oder die Anzeige der Navigationskarte. "Hey Mercedes" erklärt nun auch, wo der Verbandkasten liegt oder wie man sein Smartphone per Bluetooth verbindet.

Erwähnenswert an MBUX ist aber vor allem die Vernetzung mit den verschiedensten Systemen und Sensordaten des Fahrzeugs. So erkennt die Ausstiegswarnfunktion in der S-Klasse jetzt mit Hilfe von Kameras, dass jemand das Fahrzeug verlassen möchte. Nähert sich ein anderer Verkehrsteilnehmer im toten Winkel, wird die Aktive Ambientebeleuchtung in die Ausstiegswarnung mit eingebunden und blinkt rot. Der MBUX Interieur-Assistent überprüft unter anderem auch, ob der Kindersitz auf dem Beifahrerplatz angeschnallt ist.

Zwei unterschiedliche Head-up-Displays (HUD) sind auf Wunsch erhältlich, darunter eine innovative Variante mit einem besonders großen Bild. Der Öffnungswinkel des Displays beträgt 10° horizontal und 5° vertikal, das Bild liegt virtuell in einer Entfernung von 10 Metern. Diese Anzeigefläche entspricht einem Monitor mit einer Diagonalen von 77 Zoll. Auf dem AR-HUD werden viele Inhalte für Fahrassistenzsysteme sowie Navigationsinformationen bereitgestellt. Sie verschmelzen für den Fahrer mit der Umgebung vor dem Fahrzeug und können damit zu einer weiteren Verringerung der Ablenkung beitragen.

Mithilfe von Kameras in der Dachbedieneinheit und lernenden Algorithmen erkennt der Interieur-Assistent die Wünsche und Absichten der Insassen und denkt mit. Dabei interpretiert er Kopfrichtung, Handbewegungen und Körpersprache und reagiert mit entsprechenden Fahrzeugfunktionen. Wenn der Fahrer über die Schulter nach hinten in Richtung Heckscheibe blickt, öffnet der Interieur-Assistent beispielsweise das Sonnenrollo automatisch. Sucht der Fahrer im Dunkeln etwas auf dem Beifahrersitz, schaltet der Assistent automatisch das Licht ein. Ein Blick in einen Außenspiegel genügt, um ihn direkt verstellen zu können, ohne den jeweiligen Außenspiegel anzuwählen.

Dieser Artikel aus der Kategorie AUTOMOBIL wurde von Lars Wallerang am 08.07.2020, 12:40 Uhr veröffentlicht.