Wolfram Nickel/SP-X - 27. Dezember 2024, 11:58 Uhr OLDTIMER
Tradition: 90 Jahre Peugeot 401-408 - Löwenhunger auf Neues
Dieser Löwe ist ein hungriger Typ, dem das ewig Gleiche nicht reicht. Mit dem Mittelklassemodell 401 präsentierte Peugeot 1934 den Begründer einer Baureihe, die Revolutionen liebt. Ob als Coupé-Cabrio, Diesel-Pionier, Pininfarina-Ponton, riesiger Kombi oder „König von Afrika“, die Peugeot-400-Dynastie steht für Disruption. Â
Des Marktes Löwenanteil war schon immer das Ziel jenes gierigen Königs der Raubtiere, den der Automobilhersteller Peugeot im Logo führt. Das richtige Gespür für Reviererweiterungen zeigte die Löwenmarke sogar in der Weltwirtschaftskrise, als mit dem kleinen und innovativen Peugeot 201 die geniale Typen-Signifikation mit drei Ziffern debütierte. Der größte Coup gelang Peugeot allerdings vor 90 Jahren: Das raffinierte Modell 401 sollte laut Marketing nicht weniger als die „Révolution 02“ repräsentieren, dies in konkurrenzlos vielen kühnen Karosseriedesigns – eine riskante Investition. Rivale Citroen hatte gerade den visionären Traction Avant vorgestellt und kollabierte daran finanziell. Peugeot jedoch kombinierte seine „Révolution 02“-Karosserien mit profitablen konventionellen Techniken, und so setzten sie in Sochaux schon 1935 den nächsten Aufschlag: Der 402 etablierte sich als einziger Streamline-Bestseller made in Europe. Peugeot als global größter Dieselhersteller? Auch dafür legte der 402 den Grundstein, ehe der 403 den Diesel 1959 massentauglich machte. Nicht zu vergessen die neuartigen, riesigen Familiale-Kombis, die auch den 1960 lancierten 404 popularisierten. Als robuste und unschlagbare Rallyekönige zeigten sich der 404 und der 1987 folgende 405 sogar in Afrika, ehe die Baureihen 406 und 407 zur Jahrtausendwende mit bodenständigen Techniken reüssierten. Nicht zu vergessen die SUV-Vorreiter 4007 und 4008. Inzwischen ist es der elektrische 408, der den Weg in die Zukunft weisen soll.
Heute zählt Peugeot zu den höher positionierten Marken im Stellantis-Konzern, Premiumansprüche entwickelte die Löwenmarke allerdings schon früher. „Mercedes als Messlatte“, lautete die Vorgabe bereits in den 1950ern bei der Entwicklung des Peugeot 403, und sogar der 1934 präsentierte Peugeot 401 sollte mit feiner Verarbeitung und maximaler Zuverlässigkeit Maßstäbe setzen. Merkmale, die dem technisch genialeren, aber zu eilig vermarkteten Citroen Traction Avant anfangs fehlten. Der Peugeot 401 beeindruckte überdies durch ein einzigartig vielfältiges Karosserieprogramm: Limousinen zwei- und viertürig, mit vier oder sechs Fenstern, eine sportive Golf-Limousine und eine Cabrio-Limousine, ein schicker Roadster oder furioser Darl’Mat Roadster, elegante Coupés und Cabriolets, dazu der Eclipse (Coupé-Cabrio), der vielseitige Familiale-Kombi, ein Commerciale-Transporter und eine populäre Taxi-Limousine. Aber das sollte erst der Anfang eines Wünsch-Dir-was-Wunderlandes sein: Der nur ein Jahr später eingeführte Peugeot 402 hätte seinen Käufern fast ein „lost-in-configuration“-Erlebnis beschert – wenn nicht der freundliche Peugeot-Händler anhand dicker Verkaufskataloge durch das Labyrinth von rund 25 unterschiedlichen Limousinen, Kombis, Coupés und Cabrios geführt hätte.
Zur Sensation des Autojahres 1935 avancierte der Peugeot 402 allerdings aus anderem Grund: Seine aerodynamische Stromlinienform fand im Gegensatz zu anderen Aerodesigns allgemeinen Applaus. Peugeot hatte den Designer Henri Thomas engagiert, der die 402-Palette in der „ligne fuseau Sochaux“ präsentierte. Diese sogenannte Spindelform aus Sochaux machte die Vierzylindermodelle mit rund 59.000 Einheiten zur erfolgreichsten europäischen Stromlinien-Mittelklasse. Rar blieben lediglich das extravagante Coupé-Cabriolet Eclipse und der 402 Diesel, ein Selbstzünder-Versuch mit 2,3-Liter-Vierzylinder-Motor. Der Durchbruch gelang dem Selbstzünder erst 1959 im Peugeot 403. Damals entdeckten die französischen Taxiunternehmer die Effizienz des 403 Diesel, der 40 Prozent weniger Sprit als ein 403 Benziner konsumierte und sogar als Kombi ausgeliefert wurde. Als sich die Selbstzünder vom kleinen 204 bis zum staatstragenden 604 durchgesetzt hatten, war die Löwenmarke weltgrößter Dieselmotorenproduzent.
Nicht alles, was Peugeot probierte, wurde vom Markt honoriert. Die Begeisterung für das teure, elektrische Eclipse-Dach blieb gedämpft, aber auch der vom Aerodynamiker Jean Andreau gezeichnete futuristische 402 „Andreau“, präsentiert 1936 als Auto des Jahres 1940, fuhr mit einem Heckdesign in Delfinform seiner Zeit zu weit voraus. Dagegen schneiderte Stardesigner Pininfarina 1955 für den Peugeot 403 einen eleganten italienischen Anzug in Pontonform, der gegen den zeitgleich präsentierten, flammend-futuristischen Citroen DS bestehen konnte. Dank des 403 erzielte Peugeot in Frankreich 20 Prozent Marktanteil und sogar die Amerikaner verliebten sich kurzzeitig in die effiziente Vierzylinder-Familie. Als dann auch noch Hollywood Mitte der 1960er dem TV-Inspector Columbo ein 403 Cabrio spendierte, sicherte das dem Typ ewigen Kultstatus.
Und dann kam der von Pininfarina entworfene 404. Von Beginn an galt der im extravaganten Trapezliniendesign gezeichnete 404 als ultimativer Peugeot, der die Löwenmarke von Afrika bis Amerika in der gehobenen Mittelklasse verankerte. Repräsentative Limousinen und bis zu achtsitzige Kombis, Pick-ups und Nutzfahrzeuge sowie Coupés und Cabriolets, dazu eine beispiellose Siegesserie bei der afrikanischen Safari-Rallye: Der Peugeot 404 verfügte über Zutaten, aus denen Legenden gestrickt werden. So wählten amerikanische Fachjournalisten die robusten Vierzylinder in den erlauchten Kreis der sieben besten Autos der Welt, dort wo Rolls-Royce oder Mercedes-Benz das Sagen hatten. Dagegen vertrauten die Afrikaner auf den unersetzbaren Nutzwert des fast unzerstörbaren 404, dessen Fertigung deshalb erst nach 31 Jahren und fast drei Millionen Einheiten endete.
In den 1980er Jahren benötigte Peugeot einen neuen Profitbringer: Der 1987 lancierte 405 verbarg unter aerodynamischen Formen eine Fülle an Innovationen, allen voran die Umstellung auf Vorderradantrieb. Hinzu kamen schnelle Turbodiesel, Turbo-Benziner mit Vier-Ventil-Technik sowie Allradtypen. Obwohl nur 4,41 Meter lang, verfügte der Peugeot 405 mit 2,67 Metern über den größten Radstand und das geräumigste Passagierabteil seiner Klasse. Auf der Siegerstraße fuhr der 405 auch im Motorsport. Das Sportcoupé 405 Turbo 16 entwickelte bis 441 kW/600 PS, genug für Triumphe bei der Dakar-Rallye und beim Pikes-Peak-Bergrennen in den USA. Im Iran endete die internationale Karriere des 405 erst nach 33 Jahren, erneut ein Peugeot fast für die Ewigkeit.
Dagegen konzentrierten sich die Erfolge des 1995 lancierten, eher konservativen 406 auf den Heimatmarkt, europaweit blieben die Absatzzahlen trotz eines von Pininfarina im Ferrari-Look designten Coupés zurückhaltend. Auch der von 2004 bis 2011 gebaute Peugeot 407 erwies sich eher als Durchschnittstyp. Viele Familien bevorzugten inzwischen SUV, und Peugeot versuchte diesem Trend mit den Mitsubishi-Outlander- bzw. ASX-Derivaten 4007 und 4008 zu folgen. Und heute? Zum 90. Geburtstag von Nummer vier zeigt sich der Löwe mit frisch gewetzten Krallen, der aktuelle 408 präsentiert sich in Crossover-Form und mit elektrischen Antrieben und trägt so zum Aufwärtstrend der Marke in den Absatzzahlen bei. Ganz nach dem alten Credo: Vier gewinnt.
Chronik: Â
1929: Mit dem 201 wird die Peugeot-Nomenklatur mit einer „Null“ in der Mitte eingeführt. Der Peugeot 201 geht als erstes Modell der Löwenmarke in Massenfertigung
1933: Das Stromliniendesign aus Sochaux wird entwickelt, kreiert vom Designer Henri Thomas, konsequent umgesetzt zuerst beim 1935 lancierten Peugeot 402
1934: Der Peugeot 401 debütiert im Herbst als neue Mittelklasse-Baureihe der Marke mit 1,7-Liter-Vierzylinder-Motor in damals ungewöhnlich vielen Karosserieversionen. Darunter ein Coupè-Cabriolet mit elektrisch versenkbarem Metallklappdach (Peugeot 401 Eclipse)
1935: In Stromlinienform debütiert im September der Peugeot 402 mit 2,0-Liter-Vierzylindermotor, ab 1938 mit 2,2-Liter-Aggregat
1936: Der Peugeot 402 Andreau debütiert in Aerodesign als Auto für das Jahr 1940. Allerdings geht die Limousine mit markantem Heckdesign nach Delfin-Vorbild nicht in Serie. Elektromagnetisches Getriebe Cotal und Automatikgetriebe Fleischel wird für den Peugeot 402 als Option eingeführt
1937: Die Roadster-Typenreihe 402 DS/402 DSE Cotal Darl’Mat wird lanciert. Der preiswerte Peugeot 402 Légère wird eingeführt mit dem Fahrwerk des Peugeot 302
1938: Der Peugeot 402 wird mit 2,3-Liter-Dieselmotor erprobt und erfolgreich vor allem an Pariser Taxifahrer verkauft
1941: Im Dezember endet die Fertigung des Peugeot 402 kriegsbedingt
1950: Viel Komfort und neue Modernität stehen im Lastenheft für die künftige Mittelklasse Peugeot 403
1951: Am 11. Mai unterzeichnen Peugeot und Pininfarina einen Vertrag zur gemeinsamen Prototypenentwicklung. Erstes Projekt ist der Peugeot 403
1954: Peugeot plant den Export des kommenden 403 nach Afrika, Südamerika und Asien. Deshalb muss sich der 403 besonderen Härteprüfungen unterziehen, etwa den Berg Ballon d'Alsace unter Last und mit abgedecktem Kühler hinauffahren. Zehn Prozent der Peugeot-Mitarbeiter werden für Qualitätskontrollen in der Produktion eingesetzt
1955: Marktstart für die 4,47 Meter lange 403 Limousine mit 1,5-Liter-Benziner nach der Publikumspremiere auf dem Pariser Salon. Bereits im ersten Jahr startet der 403 seine Motorsportkarriere mit Rallyeeinsätzen und Langstreckenfahrten, u.a. mit einem Klassensieg bei der Rallye Australien
1956: Die Nachfrage nach dem 403 übersteigt die Liefermöglichkeiten, Neuwagen-Wartezeiten von mindestens einem Jahr sind die Regel. Im April Produktionsanlauf für 403 Break und Familiale. Im Juni startet die Fertigung von 403 Cabriolet und 403 Cabriolet mit Hardtop, später weltweit bekannt als Dienstwagen des TV-Inspectors Columbo. Ebenfalls im Juni startet der 403 Commerciale, im September folgen 403 Fourgonnette (Nutzlast 500 kg) und 403 Camionette (Nutzlast 850 kg); im November das 403 Fahrgestell mit Kabine und Pritschenwagen
1957: Die französische Regierung verfügt mit Wirkung zum 1. April eine Mindestquote des Fahrzeugexports für alle Hersteller, um Devisen zu erwirtschaften, deshalb wird der Peugeot 403 als US-Version aufgelegt. Peugeot schließt mit Pininfarina einen Exklusivitätsvertrag für die Dauer von fünf Jahren. Die Pininfarina-Studie Florida II inspiriert das Design der Modelle Peugeot 404 Coupé und 404 Cabriolet
1958: Als erster Peugeot wird der in Entwicklung befindliche 404 einem intensiven Crashtestprogramm unterzogen und dies auf dem Testgelände Belchamp. Ab März liefert Peugeot eine erste Marge von 7.500 Einheiten des 403 in die USA, wo Renault den Vertrieb über sein Netz organisiert
1959: Der Peugeot 403 Diesel geht als erstes französischer Diesel-Pkw in Großserie. Weltweit erster Serienkombi mit Dieselmotor ist der Peugeot 403 Break/Familiale
1960: Als Nachfolger des Peugeot 203 geht der 403/7 an den Start mit dem 1,3-Liter-Motor des vormaligen 203. Am 16. Oktober überlebt Francois Mitterrand, späterer französischer Staatspräsident, einen Attentatsversuch unverletzt, weil er während einer Verfolgungsjagd durch Paris den Tätern mit seinem Peugeot 403 entkommt. Das für Peugeot florierende US-Geschäft bricht ein. Die offizielle Premiere des Peugeot 404 im von Pininfarina gezeichneten Trapezdesign erfolgte am 13. Mai im Pariser Palais des Sports an der Porte Versailles. Im Mai Produktionsanlauf für die 404 Limousine und im Dezember für den 404 in US-Exportausführung mit Abgasreinigung Coppolair und Scheibenbremsen vorn
1961: Im Juli läuft die Produktion des Peugeot 403 Cabriolets aus. Im Oktober ist der französische Staatspräsident Charles de Gaulle Ehrengast bei der Weltpremiere von Peugeot 404 Coupé und Cabriolet (optional mit Hardtop) auf dem Pariser Salon. Klassensieg der 404 Limousine bei der East African Safari Rallye, bei der Tour de France Auto und beim 12 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
1962: Der Peugeot 404 Injection geht als erstes französisches Fahrzeug mit Benzineinspritzung in Großserie. Im April Serienstart von 404 Cabriolet und 404 Coupé. Im September folgt der Produktionsanlauf des sieben- bis achtsitzigen Kombis 404 Familiale und der fünf- bis sechssitzigen Kombis 404 U6 und 404 Break/Commerciale. Ebenfalls neu für den Peugeot 404 sind in diesem Jahr ein 59 kW/80 PS starker Benzin-Einspritzer und ein 37 kW/50 PS leistender Diesel. Klassensieg bei der East African Safari Rallye
1963: Der 404 gewinnt die Safari Rallye, außerdem Gesamtsieg bei der Trans-Canada-Rallye
1965: Im Juni begibt sich ein Peugeot 404 Monoposto (auf Basis des Cabriolets) mit 68 PS leistendem Selbstzünder auf Rekordfahrt in Monthléry. Als Durchschnittstempo über die Distanz von 10.000 Kilometern werden 161,49 km/h gemessen
1966: Im Dezember Produktionsauslauf für die Peugeot 403 Limousine. In Argentinien wird der Peugeot 404 als Limousine montiert und in einer Pick-up-Version produziert. Der 404 siegt bei der East African Safari Rallye. 404 Coupé und Cabriolet Injection erstarken auf 71 kW/96 PS Leistung und außerdem mit Zusatzscheinwerfern
1967: Im April endet die Fertigung von Peugeot 403 Krankenwagen und Leichtlastern. In Saarbrücken nimmt Peugeot Deutschland den Geschäftsbetrieb auf dem Gelände des früheren Importeurs Kochte und Rech auf. Alle 404-Typen erhalten eine finale Modellpflege. Erneuter Sieg des 404 bei der East African Safari Rallye. Außerdem siegt der 404 beim Mobil Economy Run, der Rallye Shell, der Rallye Madagaskar, der Rallye Tanganyika, der Rallye Uganda und der Zypern-Rallye. Mit der Einführung der Nutzfahrzeug-Varianten Camionette (Pick-up) und Plateau-Cabine (Fahrgestell mit Kabine) ist das 404 Programm komplett
1968: Im September wird der Peugeot 504 vorgestellt, wiederum im Pininfarina-Design. Der 504 ist der designierte Nachfolger des 404, wird aber vorläufig parallel zum 404 gebaut. Die Produktion von Peugeot 404 Coupé und Cabriolet endet im September, Nachfolger werden die Modelle 504 Coupé und Cabriolet im Pininfarina-Design
1969: Peugeot ist erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder Vollsortimenter mit den Modellen 204, 304, 404 und 504. In Frankreich ist Peugeot zum zweitgrößten Automobilhersteller aufgestiegen und feiert die Auslieferung des fünfmillionsten Fahrzeugs der Löwenmarke
1971: Peugeot 404 Break und Familiale sowie Commerciale erleben ihr letztes Jahr
1973: Die Peugeot 404 Limousine verschwindet aus den deutschen Preislisten
1974-1976: Ãœbernahme der insolventen Marke Citroen durch Peugeot
1975: Im Oktober wird die 404 Limousine eingestellt
1978: Peugeot übernimmt die europäischen Marken des amerikanischen Chrysler-Konzerns und wird größter Autobauer Europas. Der 404 entfällt im Oktober auch als Nutzfahrzeug (Plateau-Cabine und Camionette) aus dem europäischen Peugeot-Programm
1987: Am 30. März erfolgt in Sochaux der Produktionsanlauf des Peugeot 405 als Nachfolger des kompakteren 305 und in der Tradition des 404. Im Juni erfolgt in Frankreich die Markteinführung des 405, die deutschen Peugeot-Händler stellen den 405 im September vor – zeitgleich zur Messepremiere auf der IAA
1988: Einführung des Kombis 405 Break im Mai. Auch im englischen Ryton läuft der 405 vom Band. Bis 1991 wird der 405 auch in den USA verkauft. Ari Vatanen gewinnt auf 405 Turbo 16 GR das Pikes-Peak-Bergrennen in Rekordzeit. Im Mai endet die Produktion des Peugeot 404 nach 2.885.376 ausgelieferten Einheiten in fast allen Ländern. Nur in Nigeria und in Kenia läuft die Montage des 404 Pick-up bis 1991 weiter
1989: Im März debütiert der 405 MI 16 4x4 als neue Spitzenversion im Modellprogramm. Sieg bei der Rallye Paris-Dakar für 405 T16 GR unter Ari Vatanen und Jacky Ickx
1990: Der Peugeot 405 wird Produktionsmillionär. Dritter Sieg bei der Paris-Dakar, jetzt mit dem Pilotenteam Vatanen und Berglund
1992: Bis 1999 werden über 500.000 Einheiten des Peugeot 405 in Argentinien produziert
1993: Im August umfassendes optisches und technisches Facelift für den Peugeot 405
1994: Laurent Aiello gewinnt auf Peugeot 405 die französische Tourenwagenmeisterschaft, ein Triumph, den Aiello im Folgejahr wiederholen kann
1995: Im Oktober Präsentation des Peugeot 406 als Nachfolger des 405. Auslauf der 405 Limousine in Europa. In Afrika, Südamerika und Asien läuft die Montage und Produktion weiter
1996: Marktstart für den Peugeot 406 Break
1997: Im April wird das von Pininfarina designte und produzierte Peugeot 406 Coupé eingeführt. In Europa endet die Produktion des 405 mit der Einstellung des Break
1999: Im März Modellpflege für den Peugeot 406
2002: In Zimbabwe endet die Montage des 405
2003: Im Dezember erfolgt das Pressedebüt des Peugeot 407
2004: Marktstart für den Peugeot 407 als Limousine und Kombi SW
2005: Als letzte Variante des 406 läuft das Coupé aus. Im September debütiert auf der IAA in Frankfurt das Peugeot 407 Coupé
2007: Neu ist der 4007 als erster SUV der Marke, hervorgegangen allerdings aus einer Kooperation mit Mitsubishi und als Schwestermodell des Mitsubishi Outlander. Gebaut wird der 4007 bei Mitsubishi; in Deutschland bleibt er bis 2012 im Angebot
2008: Modellpflege für den Peugeot 407. In Nigeria und Ägypten endet die CKD-Fertigung des Peugeot 406
2010: In China debütiert der in Kooperation mit der Dongfeng Motor Corporation gebaute Peugeot 408 als viertürige Stufenhecklimousine auf der Plattform des Peugeot 308
2011: Produktionsauslauf für den Peugeot 407
2012: Peugeot entscheidet in Zukunft die Standardmodelle nur noch auf „1“ bzw. „8“ enden zu lassen. So heißt der Nachfolger des aktuellen 308 ab 2013 wieder 308, bzw. der Nachfolger des 107 ab 2014 nun 108. Preisgünstigere Modelle wie das Weltauto 301 tragen die „1“ im Code. Die Lizenzfertigung bei Iran Khodro läuft weiter mit den Modellen Peugeot Roa, 405 und Pars. Der SUV Peugeot 4008 startet als Parallelmodell zum Mitsubishi ASX und wird bis 2015 in Deutschland verkauft
2014: Der chinesische Autobauer Dongfeng Motors sichert sich Anteile am kriselnden Konzern PSA Peugeot Citroen, zeitgleich wird in China die zweite Generation des Peugeot 408 eingeführt; dies auf Basis der zweiten Generation des Peugeot 308
2017: Seit Sommer 2017 ist der PSA-Konzern wie zuletzt von 2007 bis 2010 hinter Volkswagen der zweitgrößte Autobauer Europas. Der PSA-Konzern übernimmt die Autobauer Opel und Vauxhall von amerikanischen General-Motors-Konzern (GM)
2019: Peugeot Deutschland wechselt den Standort von Köln in die Opel-Stadt Rüsselsheim
2020: Iran Khodro stellt die Fertigung des Peugeot 405 ein, der damit nach 33-jähriger Fertigung Geschichte ist
2021: Peugeot wird eine von heute 19 Marken im neu gegründeten Stellantis-Konzern Â
2022: Modellpflege für den in China gebauten Peugeot 408 II. Generation. In Europa debütiert ein eigenständiger Peugeot 408 als Crossover zwischen Fastbacklimousine und SUV. Später wird dieser Peugeot 408 in China als Peugeot 408 X produziert
2024: Zum 90-jährigen Produktionsjubiläum der Peugeot 400er-Serie läuft die Fertigung des vollelektrischen Peugeot e-408 an
Produktionszahlen Peugeot 401-407:
Peugeot 401 (1934-1935): 13.545 Einheiten, davon 3.487 Peugeot 401 DL Familiale und Commerciale und 1.803 Peugeot 401 DLT Taxi)
Peugeot 402 (1935-1940): 75.172 Einheiten, davon 58.748 Peugeot 402 in DL Familiale und Commerciale und 1.803 Peugeot 401 DLT Taxi)
Peugeot 403 (1955-1965): 1.204.121 Einheiten, davon 856.886 Limousinen, 2.050 Cabriolets, 34.928 Familiale, 112.601 Commerciale, 6.892 Kastenwagen, 27.066 Pickups und Fahrgestelle mit Kabine, 155.709 Leichtlaster, 826 Krankenwagen und Fahrgestelle für Karossiers
Peugeot 404 (1960-1978; europäische Produktion): 2.885.377 Einheiten, davon 1.675.395 Limousinen, 60.998 Einheiten Break, 160.246 Familiale, 179.754 Commerciale, 17.224 Cabriolets und Coupés
Peugeot 405 (1987-1997): 2.800.355 Einheiten, davon 2.433.518 Limousinen, 366.837 Break, außerdem Fahrzeuge als Lizenz- und Montageproduktion außerhalb Europas.    Â
Peugeot 406 (1995-2005): 1.667.364 Einheiten
Peugeot 407 (2004-2011): 896 400 Einheiten
Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Wolfram Nickel/SP-X am 27.12.2024, 11:58 Uhr veröffentlicht.