MOTOR-EXCLUSIVE

Rainer Unruh - 2. September 2019, 12:47 Uhr OLDTIMER

Klassik Tour Kronberg: Heimspiel für Opel

'Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben', sagte im Oktober 1989 Michail Gorbatschow. Der Spruch galt auch für die '6. Klassik Tour Kronberg' vom 29. bis 31. August des Jahres 2019.


"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben", sagte im Oktober 1989 Michail Gorbatschow. Der Spruch galt auch für die "6. Klassik Tour Kronberg" vom 29. bis 31. August des Jahres 2019. Denn wer am Wochenende nicht zum Epinay-Platz in Oberursel kam, dem Start- und Zielpunkt der Klassik-Rallye, verpasste die coolsten Oldtimer von Alfa bis Triumph und zudem die Filmstars Jeanette Hain (u. a. Die Cellistin und Tatort) und Detlev Buck (u. a. Asphaltgorillas).

105 Oldies but Goldies waren gemeldet und starteten unter dem Jubel der Zuschauer auf die gut 400 Kilometer lange Strecke durch den sommerlichen Taunus. Temperaturen über 30 Grad, die Oldtimer ohne Klimaanlage, das waren neben mehreren Zwischenprüfungen und Gleichmäßigkeitsfahrten die Anforderung an die Teams.

Mit gleich fünf älteren Schätzchen war, wie könnte es im Hessischen auch anders sein, Autobauer Opel dabei. Der Diplomat B, Baujahr 1975, zog viele Blicke auf sich und auch ein wenig Neid, denn die Rüsselsheimer Reiselimousine mit V8-Motor, 230 PS und 205 km/h Spitze war seinerzeit schon immer ein wenig voraus.

Der 1972er Opel GT mit den dreh- und versenkbaren Frontlichtern wiederum war "everybodys darling" und gehörte zu den meistfotografierten Oldtimern der Tour. Außerdem hatte Opel noch einen Manta A am Start. Nein, nicht mit Till Schweiger, sondern mit Schauspielerin Jeanette Hain. Den Ascona A von 1975 lenkte Detlev Buck. Er erzählt, dass Auto sei ein Ass, schließlich heiße es Ascona...

Eine Opel GT-Werbung erinnert Buck an den Film "Once upon a time in America" und Oldtimer fahren mag er, weil er dann Abstand von den Dingen bekommt. "Es ist ein wenig wie Ferien" erzählt er. Im wahren Leben fährt Detlev Buck übrigens ein Elektro-Auto (auch von Opel).

Ein Highlight der Tour: die Mittagspause. Denn am Finaltag hatte Opel für Mitarbeiter, Zuschauer und Rallye-Teilnehmer sein Hauptquartier geöffnet. Vor dem Adam Opel-Haus musste eine weitere Rallye-Prüfung abgelegt werden, danach hieß es, den Hunger zu stillen und so ganz nebenbei noch einen Blick auf eine der berühmtesten Studien des Hauses zu werfen, den Opel CD von 1969, ein Diplomat Coupé mit Turbo-Hydra-Matic-Dreigangautomatik.

Opel-Chef Michael Lohscheller freute sich über die Begeisterung der Teilnehmer für seine Marke und über den Austausch mit den Kunden, die bei einer Oldtimer-Rallye wie der Klassik Tour Kronberg besonders intensiv und wertvoll sei. Und Schauspieler Buck gab sich selbst am Ende der Rallye einen neuen Spitznamen: der "sausende Buck".

Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Rainer Unruh am 02.09.2019, 12:47 Uhr veröffentlicht.