MOTOR-EXCLUSIVE

Lars Wallerang - 5. November 2019, 16:43 Uhr OLDTIMER

Als der Reifen einen Wintermantel bekam

Im Herbst 1959 präsentierte Pirelli auf der Turiner Automobilausstellung einen aufsehenerregenden Reifen, der das Fahren im Winter verändern sollte.


Im Herbst 1959 präsentierte Pirelli auf der Turiner Automobilausstellung einen aufsehenerregenden Reifen, der das Fahren im Winter verändern sollte: den BS3. Er ist so etwas wie ein Gründungsmitglied der ruhmreichen Winterreifen-Familie der italienischen Marke, zu der heute der Scorpion, der P Zero und der Cinturato gehören.

Damals wie heute war der Herbst die Zeit, in der die Menschen begannen, sich und ihre Autos auf die kommende Wintersaison vorzubereiten. Aber womöglich hätten sie nicht mit der Erfindung von Pirelli gerechnet, die ihnen vor 60 Jahren in Turin vorgestellt wurde.

Im Italienischen steht BS für "battistrada separata", was separates Profil bedeutet. Der Name war Programm. Dieser neuartige Reifen bestand wie üblich aus einer Karkasse und einem Reifenprofil, die jedoch nicht gemeinsam vulkanisiert (oder "gebacken") wurden. Aus diesem Grund konnte das Reifenprofil leicht gewechselt werden, ohne das Rad vom Auto abmontieren zu müssen. Das ist vergleichbar mit dem An- und Ausziehen eines Mantels.

Der BS3 wurde mehrere Jahre lang weitergeführt und zum BS weiterentwickelt, bevor die enormen Fortschritte bei der Fahrzeugleistung das Konzept einer separaten Lauffläche überflüssig machten. Pirelli konzentrierte sich daraufhin auf das Entwickeln reiner Winterreifen, was uns bis in die Gegenwart führt.

Denn jetzt, 60 Jahre später, hat das italienische Unternehmen eine spezialisierte Winterreifen-Familie im Angebot, deren Spektrum vom Scorpion Winter für SUVs bis zum P Zero Winter für Hochleistungsautos und dem Cinturato Winter für Klein- und Mittelklassewagen reicht.

Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Lars Wallerang am 05.11.2019, 16:43 Uhr veröffentlicht.