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4Klara Andersson Shooting-Star in der Extreme E
mid Groß-Gerau - Die Schwedin Klara Andersson fuhr beim Saisonfinale 2022 in Uruguay den ersten Sieg für sich persönlich und für das Team Abt Cupra XE ein. Cupra
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Solveig Grewe - 23. Dezember 2022, 13:33 Uhr MOTORSPORT

Klara Andersson Shooting-Star in der Extreme E

Klara Andersson ergänzte das Team Abt Cupra XE für die letzten beiden Saisonrennen der Extreme E. Die Extreme E will den Weg hin zu einer CO2-ärmeren Zukunft durch die Förderung von Elektrofahrzeugen ebnen, die Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen des Klimawandels lenken, lokale Lösungsansätze aufzeigen - und die Gleichstellung der Geschlechter im Motorsport beschleunigen.


Klara Andersson ergänzte das Team Abt Cupra XE für die letzten beiden Saisonrennen der Extreme E. Die Extreme E will den Weg hin zu einer CO2-ärmeren Zukunft durch die Förderung von Elektrofahrzeugen ebnen, die Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen des Klimawandels lenken, lokale Lösungsansätze aufzeigen - und die Gleichstellung der Geschlechter im Motorsport beschleunigen.

In der Extreme E wird möglich, was es nur in wenigen Sportarten gibt: Am Lenkrad eines Rennwagens können Fahrerinnen im direkten Wettbewerb gegen männliche Konkurrenten antreten. Die Rennserie setzt die Idee sehr konsequent um. Die Hälfte des Starterfeldes besteht aus Frauen.

Jedes Team ist ein Mixed-Team, so die Idee. Pilot und Pilotin sind jeweils für die Hälfte der Distanz am Steuer. "Die Inspiration kam vom Tennis, wo es ja auch Wettbewerbe für gemischte Doppel gibt", erinnert sich Alejandro Agag. Der spanische Geschäftsmann hat zusammen mit Ex-Rennfahrer Gil de Ferran aus Brasilien die Rennserie Extreme E ins Leben gerufen.

Für Cupra waren in dieser Saison bereits zwei Frauen im Einsatz: Rallye-Dakar-Legende Jutta Kleinschmidt und Newcomerin Klara Andersson. Jutta Kleinschmidt fuhr schon im letzten Jahr im Team Abt Cupra XE neben Mattias Ekström. Die studierte Physikingenieurin teilte sich das Cockpit des Cupra Tavascan XE in diesem Jahr mit dem viermaligen Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah aus Katar.

"Frauen haben im Motorsport bereits Großes erreicht, nur eben nicht ganz oben. Einer der Gründe: Es gibt viel weniger Mädchen als Jungs in den Anfängerklassen. Dadurch bleiben natürlich auch weniger übrig, wenn es in die nächsthöheren Kategorien geht", analysiert Kleinschmidt, die aufgrund einer beim Training in Chile erlittenen Rückenverletzung die letzten beiden Extreme-E-Rennen der Saison 2022 auslassen musste.

Klara Andersson übernahm die Rolle der vom Veranstalter gestellten Ersatzfahrerin. Die Chance, die sich bei Abt Cupra XE durch den Ausfall von Stammpilotin Jutta Kleinschmidt ergab, ergriff sie mit beiden Händen. Zusammen mit Nasser Al-Attiyah feierte Andersson beim Saisonfinale 2022 in Uruguay den ersten Sieg für sich persönlich und für das Team Abt Cupra XE.

"Ich wurde sehr herzlich im Team Abt Cupra Team empfangen. Alle waren sehr hilfsbereit, und ich habe keinen Druck gespürt", erklärte die Schwedin ihren guten Einstand bei Abt Cupra XE. "Ohne den Teamspirit und die Unterstützung von Nasser wäre das Ergebnis sicher anders ausgefallen."

Auch für Andersson ist die Extreme E eine Möglichkeit, ihr Können auf großer Bühne zu zeigen. "Durch die Extreme E haben sich für mich völlig neue Türen geöffnet. Fahrer wie Carlos Sainz oder Sebastien Loeb waren früher meine Idole. Heute fahre ich gegen sie und kann sie sogar besiegen!"

Dabei ist der Shooting-Star der Extreme E kein unbeschriebenes Blatt im Motorsport. Andersson ist die einzige Frau in der FIA Rallycross-Weltmeisterschaft und hat in ihrer ersten Saison Historisches erreicht: Sie ist die erste Frau, die einen Sessionsieg einfahren und einen Podiumsplatz erreichen konnte.

Dieser Artikel aus der Kategorie MOTORSPORT wurde von Solveig Grewe am 23.12.2022, 13:33 Uhr veröffentlicht.