MOTOR-EXCLUSIVE

Andreas Reiners - 16. Juli 2020, 15:52 Uhr OLDTIMER

Papamobil: Vom Einzelstück zum Medienstar

Der Papstwagen war ein echter Hingucker, und dazu eine Premiere: 1980 nutzte Johannes Paul II. bei seinem Deutschlandbesuch erstmals einen perlmuttweißen Mercedes-Benz 230 G mit goldenen Verzierungen. Das 'Papamobil' von 1980 gehört zur langen Geschichte der Mercedes-Benz Papstwagen, denn diese Historie beginnt 1930 vor 90 Jahren mit dem Typ Nürburg 460 (W 08).


Der Papstwagen war ein echter Hingucker, und dazu eine Premiere: 1980 nutzte Johannes Paul II. bei seinem Deutschlandbesuch erstmals einen perlmuttweißen Mercedes-Benz 230 G mit goldenen Verzierungen. Das "Papamobil" von 1980 gehört zur langen Geschichte der Mercedes-Benz Papstwagen, denn diese Historie beginnt 1930 vor 90 Jahren mit dem Typ Nürburg 460 (W 08).

Es folgen unter anderem vor 60 Jahren ein Mercedes-Benz 300 Landaulet (W 189, 1960) und vor 55 Jahren ein Mercedes-Benz 600 Pullman Landaulet (W 100) als Repräsentationsfahrzeuge des Papstes. Dazu kommen weitere Fahrzeuge der S-Klasse-Limousine bis zur M-Klasse. Wohl kein Papstwagen ist aber im öffentlichen Bewusstsein so eng mit den Auftritten des reisefreudigen Papstes Johannes Paul II. verbunden wie das "Papamobil" auf Basis der G-Klasse.

Im Fond dieses besonderen G-Modells befindet sich eine Sitzbank für den Heiligen Vater. Sie ist auf einem um 40 Zentimeter erhöhten durchgehenden Boden aufgebaut und von einer hohen transparenten Kuppel aus Kunststoffglas geschützt. In Seiten, Boden und Dach des Aufbaus sind verschiedene Scheinwerfer eingebaut, mit denen er indirekt und direkt beleuchtet werden kann, damit er selbst bei Dunkelheit gut zu sehen ist. Nach dem Attentat von 1981 wird das G-Modell umgebaut und erhält eine beschusssichere Verglasung.

Noch bis September 2020 ist das originale "Papamobil" aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic in der Sonderausstellung "G-Schichten" zum Jubiläum von 40 Jahren G-Klasse im Mercedes-Benz Museum zu erleben.

Mercedes-Benz entwickelt und fertigt das 4.392 Millimeter lange, 1.950 Millimeter breite und rund 2.800 Millimeter hohe Einzelstück eigens für den Papstbesuch vom 15. bis 19. November 1980 und stellt es dem Vatikan zunächst leihweise zur Verfügung. Für den Antrieb sorgt ein Vierzylinder-Ottomotor mit 75 kW/102 PS. Das Fahrzeug wird aufgrund der großen Medienaufmerksamkeit selbst zum Star. Umgangssprachlich erhält die G-Klasse den Namen "Papamobil" und avanciert zum Papstwagen von Johannes Paul II. schlechthin, den sie auf vielen seiner Reisen in aller Welt begleitet.

Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Andreas Reiners am 16.07.2020, 15:52 Uhr veröffentlicht.