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mid Groß-Gerau - OSV steht für Opel Safety Vehicle und die Zahl 40 für die Fontalaufprall-Geschwindigkeit in Meilen pro Stunde (also knapp 65 km/h), auf die der OSV 40 ausgelegt ist. Opel / Stellantis
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Jutta Bernhard - 30. Juli 2024, 14:40 Uhr OLDTIMER
Opel setzt auf Sicherheit mit Weitblick
Sicherheit hat beim Rüsselsheimer Autobauer Opel Tradition, und das in jeder Fahrzeugklasse. Bereits seit 1973 rüstet Opel alle Modelle serienmäßig mit Sicherheitsgurten aus - drei Jahre vor Einführung der allgemeinen Anschnallpflicht.
Sicherheit hat beim Rüsselsheimer Autobauer Opel Tradition, und das in jeder Fahrzeugklasse. Bereits seit 1973 rüstet Opel alle Modelle serienmäßig mit Sicherheitsgurten aus - drei Jahre vor Einführung der allgemeinen Anschnallpflicht.
Und 1974, vor genau 50 Jahren, gibt der Hersteller einen visionären Ausblick auf die Sicherheitstechnik der Zukunft. Das Opel Safety Vehicle, eine seriennahe Studie auf Basis des Kadett C, übersteht einen Frontalaufprall mit 40 Meilen pro Stunde, also knapp 65 km/h und stellt wichtige Weichen für die weitere Entwicklung von Sicherheitsfeatures. Die Aufprallgeschwindigkeit in Meilen gab dem Kadett-Versuchsträger dann auch seinen Namen: OSV 40.
Trotz der erweiterten Sicherheitsausstattung sollte das Fahrzeuggewicht unter der 1.000-Kilogramm-Marke bleiben. Mit dem schließlich 960 Kilogramm leichten Experimentalfahrzeug zeigen die Entwickler von Opel, dass ein Optimum an passiver Sicherheit schon damals nicht nur mit großen und schweren, sondern auch bei kompakten Fahrzeugen realisierbar ist.
Bei den folgenden Crashtests erfüllt der OSV 40 dann auch alle Zielvorgaben: Nach dem frontalen Aufprall mit 65 km/h gegen eine feststehende Barriere lassen sich noch alle vier Türen ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen öffnen.
Um diese vorbildlichen Ergebnisse zu erreichen, ließen sich die Ingenieure einiges einfallen. Dazu bildete der Kadett C mit Einrichtungen wie einer stoßabsorbierenden Sicherheitslenkung, Knautschzonen an Front und Heck sowie der Sicherheitszelle des Fahrgastraumes die ideale Basis.
Der Einfluss des OSV 40 ist immens: Die Erkenntnisse aus der Entwicklung und Erprobung des Versuchsträgers fließen schon wenig später direkt in die Serienfertigung neuer Modelle ein. Zugleich trägt die hohe Präsenz des Experimentalfahrzeugs in der Folge zu einem sich langsam verändernden Bewusstsein der Öffentlichkeit bei.
Waren bis dato Themen wie Fahrzeugsicherheit und Unfallschutz bei den Menschen kaum präsent, beziehen Autokäufer - heute ganz selbstverständlich - die Ausstattung mit passiven und aktiven Sicherheitssystemen verstärkt in ihre Modellwahl mit ein. Und so wird der OSV 40 bereits Mitte der 1970er Jahre zum Wegbereiter moderner Fahrzeugsicherheit - gerade auch in der Kompaktklasse.
Dieser Artikel aus der Kategorie OLDTIMER wurde von Jutta Bernhard am 30.07.2024, 14:40 Uhr veröffentlicht.