Wolfgang Peters (vm) - 21. Januar 2015, 14:47 Uhr AUTOMOBIL
Für leistungsbetonte Schnäppchenjäger: Opel Adam S mit Turbokraft
Opel entdeckt immer mehr alte Tugenden.
Der 1,4-Liter-Vierzylinder mit Abgasturbolader geht bereits im Opel Mokka sehr verdienstvoll ans Werk. Drehfreudig, durchzugsstark bei niedrigen Touren und bis in hohe Temporegionen hinein recht kultiviert, gibt sich die moderne Maschine im Adam S als Kraftpaket zu erkennen. Die Opel-Ingenieure haben mit Modifikationen am Turbolader noch zehn PS herausgeholt. Dafür wurde der Ladedruck moderat erhöht und die Ladeluftkühlung verstärkt. Zudem wurde die Gesamtübersetzung mit Sechsganggetriebe und Achsantrieb so ausgelegt, dass bei vergleichbarem Tempo durch etwas höhere Drehzahlen mehr Motorkraft zur Verfügung steht. Durch diese kürzere Übersetzung wirkt der Adam S noch muskulöser, kann mehr Durchzugskraft aufbieten und der Fahrer darf auf der kurvigen und hügeligen Landstraße länger in einem höheren Gang bleiben. Zur Erhöhung der Fahrpräzision sind die Lenkung, die Bremsen und das gesamte Fahrwerk neu konfiguriert worden, die Hinterachse ist eine Neuentwicklung. Alles mit dem Ziel, dem Adam S eine höhere Steifigkeit für noch exakteres Fahrverhalten direktere Reaktionen auf den Leib zu schneidern. Das führt zu einem ungewöhnlich agilen Fahrverhalten: Auf der Landstraße giert der Adam S nach Kurven, drückt sich bereitwillig in enge Kehren hinein, schnalzt sich im zweiten oder dritten Gang die Steigung hinauf und gewinnt mit dunkel klingendem Motorsound die Höhe. Da sorgen die breiten 18-Zoll-Leichtmetallräder für gute Griffigkeit. Wenn volle Leistung gefordert wird, ist die (abschaltbare!) Traction Control gefragt. Dennoch gibt es bei dem Fronttriebler spürbare Antriebseinflüsse in der Lenkung. Zudem darf man trotz prinzipiell ausreichendem Fahrkomfort nicht die Federungsqualitäten einer größeren Limousine erwarten. Es ist die gesunde Härte im Fahrwerk, die den Adam S auszeichnet. Unangenehm machen sich zudem die hart klingenden Abrollgeräusche auf rauer Fahrbahn bemerkbar.
Sichtbar auf eine jüngere Kundschaft zugeschnitten sind die optischen Veränderungen an dem derzeit stärksten Opel Adam. Ein üppig dimensionierter Heckspoiler am Dachabschluss erhöht den sogenannten Abtrieb, also den Druck auf die Hinterachse zur Stabilisierung des Fahrverhaltens. Besondere Lackierungen und farbige Applikationen verstärken die Sonderposition des Adam S. Die junge Familie des Kompakt-Opels umfasst jetzt sieben Modelle mit insgesamt 57 Versionen. Und wahrscheinlich werden es noch mehr. Denn Opel hat wieder Gefallen gefunden an Sport und Spaß.
Wolfgang Peters/mid
Opel Adam S
Plus: Vibrationsarmer Turbomotor mit hoher Elastizität, guter Motorsound, sehr sportliches Fahrverhalten, exakte Sechsgangschaltung, Sitze vorne mit gutem Körperhalt,
Minus: Hart gefedert, geringer Fahrkomfort, Antriebseinflüsse in der Lenkung, wenig Platz hinten, kleiner Tank
Technische Daten Opel Adam S
Zweitüriger Sport-Kleinwagen mit Heckklappe; Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 3,70/1,97/1,94/2,31;Leergewicht 1 180 kg, zul. Gesamtgewicht 1 515 kg; Kofferraumvolumen 170 bis 663 l; Wendekreis 10,6 m; Tankinhalt 35 l, Preis ab 18 690 Euro
Motor: Vierzylinder-Benziner, Hubraum 1 398 ccm; Leistung 110 kW/150 PS bei 4 900/min, max. Drehmoment 220 Nm von 2 750 bis 4 500/min; Höchstgeschwindigkeit 210 km/h; 0 bis 100 km/h in 8,5 Sekunden; Normverbrauch 5,9 l/100 km, CO2-Ausstoß 139 g/km, Abgasnorm Euro 6; Kraftübertragung: Frontantrieb, Sechsgang-Handschaltgetriebe
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