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Ernstfall Motorschaden: So verhindert man ihn und das kostet er
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Redaktion - 17. Mai 2022 SERVICE

Ernstfall Motorschaden: So verhindert man ihn und das kostet er

Der Motorschaden ist eine der gefürchtetsten Diagnosen bei einem Werkstattbesuch. Denn gerade bei Gebrauchtwagen führt der Motorschaden meist zu folgendem Urteil: Die Reparatur lohnt sich nicht mehr. Je schwerwiegender der Motorschaden, umso komplizierter wird die Reparatur. Ist der Wagen selbst nicht mehr viel wert, muss eine schwierige Entscheidung getroffen werden.

Man kann ein Auto mit Motorschaden verkaufen. Doch noch lange vor dieser Entscheidung können auch unzählige kleine Dinge getan (oder nicht getan) werden, die einen Motorschaden höchst unwahrscheinlich machen. Ist er trotzdem nicht zu verhindern, ist das Verkaufen an einen Händler zum Glück kinderleicht.

Ursachen für Motorschäden

Einige Motorschäden sind eine direkte Folge von Unwissenheit oder Nachlässigkeit. Dazu gehört zum Beispiel, den Werkstattbesuch aufzuschieben. Denn der Wagen fährt doch, alles in Ordnung. Wer aber zu lange aufschiebt, der wird auch nicht in den Genuss einer fachlichen Einschätzung des Zustands des Motors kommen. Und genau die kann noch vor dem Schaden wichtig sein. Materialermüdung rechtzeitig zu erkennen, ist die wichtigste Maßnahme, damit der Motorschaden gar nicht erst eintritt.

Ebenfalls sehr typisch für die selbstverschuldeten Ursachen eines Motorschadens: rücksichtsloser Umgang mit dem Auto. Das Fahren mit zu hoher Drehzahl ist ein gutes Beispiel, aber auch den Ölstand nicht zu überprüfen, ist etwas, was Werkstattmeistern in ganz Deutschland den Schlaf raubt. Denn der meist folgende Motorschaden hätte problemlos verhindert werden können.

Es gibt aber auch Ursachen, auf die man weniger Einfluss hat. Der Wasserschlag steht irgendwie zwischen zwei Extremen: Er wird durch das Eindringen von Wasser in den Motorraum ausgelöst. Ist dies der Fall, weil man eine viel zu tiefe Pfütze oder einen Bach durchquert, ist man selbst schuld. Doch manchmal löst auch eine geringe Wassertiefe oder eine Überflutung den Wasserschlag aus und es ist nicht viel zu machen. Gleiches gilt für Schläge durch Unfälle, die den Motorschaden auslösen – natürlich möchte man sie verhindern, aber das liegt nicht immer in der eigenen Hand.

Ein Auto mit Motorschaden noch verkaufen

Was ein Motorschaden kosten wird, ist nicht allgemein zu sagen. Wer bei dem kleinsten ungewöhnlichen Fahrgeräusch in die Werkstatt fährt, kann Glück haben, dass zwar Einzelteile ausgetauscht werden müssen, der Rest des Motors aber intakt ist. Leider ist das seltener der Fall. Denn viele kleine Schäden vergrößern sich mit jedem weiteren gefahrenen Kilometer. Dann gehen die Kosten durch die Decke – bis in den oberen vierstelligen oder sogar fünfstelligen Bereich.
Ein Fachmann wird bei den meisten Gebrauchtwagen daher korrekterweise den Hinweis geben, dass eine Reparatur keinen Sinn ergibt. Dann bleibt nur übrig, den Wagen noch auseinanderzunehmen oder ihn zu verkaufen. Letzteres ist für die meisten Menschen wohl die bessere Option. Viele Händler haben sich darauf spezialisiert, Autos mit Motorschaden zu kaufen. Bei ihnen bekommt man natürlich keine großen Summen mehr, dafür läuft aber alles über einen sauberen Kaufvertrag und der Wagen wird einfach abgeholt. 

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wie bereits erwähnt wurde, gibt es Motorschäden, die kaum zu verhindern sind. Materialfehler oder Unfälle sind einfach Probleme, die mit dem Autofahren einhergehen können. Doch es gibt viel, viel mehr Auslöser für Schäden, die problemlos verhindert werden können. Geradezu lächerlich einfach ist folgender Tipp: Immer den richtigen Treibstoff tanken. Denn ja, Motorschäden durch falschen Treibstoff gehören immer noch zu den Top-Ursachen.

Da das den meisten Menschen klar sein sollte, sind folgende Maßnahmen wichtiger:

• regelmäßige Wartung
• Flüssigkeitsstände überprüfen
• Wasser meiden
• nicht mit zu hoher Drehzahl fahren

Und zu guter Letzt gilt: Lieber einmal mehr in die Werkstatt fahren als einmal zu wenig. Hört man ein eigenartiges Geräusch beim Fahren, dann muss das nichts Schlimmes sein – es kann aber ein Warnhinweis sein. In diesem Moment schnell zu reagieren, kann aus einem potentiell zehntausend Euro schweren Schaden eine 200-Euro-Rechnung für ein ausgetauschtes Einzelteil machen.

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Redaktion am 17.05.2022 veröffentlicht.